Zum Vergleich: Microsoft kam im Frühjahr dieses Jahres mit seiner Hosted Exchange-Lösung auf 1,5 Millionen Nutzer. Trotzdem sieht Laguna sein Unternehmen nicht als Marktführer. Denn das Gros der Open-Xchange-Klientel nutze lediglich Mail, aber nicht die volle Collaboration-Funktionalität. »Wir werden Microsoft schon noch überholen«, gibt sich der CEO jedenfalls optimistisch. Tatsächlich hat er sich für 2009 als Ziel gesetzt, weitere zehn Millionen Kunden zu gewinnen. Die Voraussetzungen dafür hält Laguna für günstig, weil die drohende Rezession »den Trend zu SaaS und zu kostengünstigen Open Source-Lösungen weiter beschleunigen« werde.
Darüber hinaus möchte Laguna das frische Kapital dazu nutzen, das Portfolio weiter zu entwickeln. So will er Open-Xchange als Plattform-Anbieter positionieren, der gemeinsam mit Partnern das gesamte Spektrum an Kommunikationslösungen inklusive Telefonie und Mobility bedienen kann. In Zusammenarbeit mit den Technologiepartnern Funambol und O3SIS bietet Open-Xchange beispielsweise Push-Mail und Datensynchronisierung auf mobilen Endgeräten an. Um Vertriebspartnern die Administration mobiler Devices ihrer Kunden zu erleichtern, verhandelt Laguna gerade mit einem großen Systemhaus über eine Zusammenarbeit.
Alles in allem fürchtet Laguna nicht, Hosting- und klassisches Channel-Geschäft könnten sich kannibalisieren. Da Hosting Edition und Server Edition der Open-Xchange-Software auf dem gleichen Code basieren, sieht er vielmehr Synergiepotenziale. »Wir unterscheiden nicht zwischen Hosting- und Channel-Partnern. Unserer komplettes Portfolio steht beiden Gruppen gleichermaßen zur Verfügung.« Tatsächlich gibt es bereits einige Partner, die Open-Xchange in Kooperation mit einem Rechenzentrum hosten, etwa Siegnetz aus Siegen und Econtec aus Nürnberg. Oder der IT-Dienstleister VW Audi Partner Services (VAPS), der für 2.000 Autohändler eine Mail- und Teamwork-Lösung betreibt.
In einer ersten Finanzierungsrunde im Jahr 2006 hatte Open-Xchange von Investor BayTech, der auch in der zweiten Runde dabei ist, und Business Angels insgesamt 6,3 Millionen Euro erhalten.