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Kaufpreis von 8,5 Milliarden Dollar

Oracle schnappt sich Bea imzweiten Anlauf

Nach langem Hin und Her hat Oracle-Chef Larry Ellison wieder einmal sein Ziel erreicht. Bea gab seinen Widerstand auf und stimmte der Übernahme durch Oracle zum erhöhten Kaufpreis von 8,5 Milliarden Dollar zu.

Autor:Michael Hase • 22.1.2008 • ca. 1:15 Min

Schon im vergangenen Herbst gab Oracle ein Übernahmeangebot für Bea Systems ab. Das stieß zunächst auf wenig Gegenliebe. Nun zahlt Oracle mit 8,5 Milliarden Dollar 14 Prozent mehr als die ursprünglich angebotenen 17 Dollar pro Aktie, und alle Beteiligten scheinen glücklich und zufrieden. Bea-Chef Alfred Chuang zeigte sich erfreut, dass Oracle einen höheren Kaufpreis zahlt als ursprünglich geboten. Das Board of Directors von Bea stimmte dem Verkauf bereits zu.

Oracle erwirbt mit Bea einen Middleware-Anbieter, der zwar technologisch stark ist – im Geschäft mit Neulizenzen legte der Anbieter zuletzt aber kaum zu. Mit der Übernahme ärgert Oracle nicht zuletzt den Erzrivalen SAP erheblich. Setzen doch viele größere SAP-Kunden die Middleware von Bea ein. Zugleich schließt Oracle im Middleware-Markt ein gutes Stück zum Platzhirsch IBM auf, der nach Zahlen von Gartner aber Marktführer bleibt. Die Übernahme von Bea soll bis zum Oktober abgeschlossen sein.

Larry Ellison betonte die Gemeinsamkeit zwischen Oracle und Bea, die beide auf Java setzen, und verwies auf komplementäre Effekte in den Portfolien. Zudem stellte er die Vorzüge gegenüber Microsofts Dot-Net- Technologie und den Lösungen anderer Java-Anbieter heraus. Tatsächlich bewerten auch die Analysten von Forrester Research den Deal überwiegend positiv. Zum einen fülle Oracle mit der Akquisition einige Lücken im Middleware-Portfolio. Außerdem erhalte die Ellison-Company ein High-End-Portfolio, über das sie bislang nicht verfügte.

Darüber hinaus sieht Forrester eine Reihe von Synergien: So haben Oracle und Bea zahlreiche gemeinsame Kunden, bei denen sich die Lösungen beider Anbieter künftig einfacher integrieren lassen. Schließlich seien Bea-Produkte in hohem Maße bei Telco Unternehmen, Finanzmaklern und Behörden im Einsatz, was Oracle den Zugang in diese Branchen erleichtere.

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