Orgien statt Orangen im REWE-Supermarkt

Da staunten die Einkäufer in einem Dresdner REWE-Markt nicht schlecht: Vergangene Woche liefen statt Produktwerbungen plötzlich Schmuddelfilmchen aus dem Internet über den Bildschirm an der Kasse. Schuld war daran angeblich ein Hackerangriff.

Einkaufen einmal anders: In einer Filiale der Supermarktkette in Dresden lief letzte Woche statt des - zugegeben meist etwas drögen - Werbeprogramms plötzlich ein Schmuddelfilme über die Mattscheibe an der Kasse. Ein Leser-Reporter der Bild Zeitung beschrieb später, dass zuerst unvermittelt eine Pornoseite auf dem Monitor erschienen sei, anschließend sei der Mauszeiger auf eines der dort angebotenen Videos gegangen und habe es gestartet. Nachdem das Marktpersonal es nicht geschafft habe, das Programm anderweitig zu ändern, habe eine beherzte Kassiererin kurzerhand den Stecker gezogen.

Bei der mehr als peinlichen Aktion handelte es sich nicht etwa um eine skurrile Werbemaßnahme nach Art von »Geil ist Geil«, sondern um eine doppelt peinliche Panne. Denn der Monitor gehört nicht einmal der Supermarktkette, sondern zeigt dort normalerweise ein Werbeprogramm der Öffentlichen Verkehrsbetriebe in Dresden. Deshalb hatten die REWE-Mitarbeiter offenbar auch keine technische Einflussmöglichkeit um das Erwachsenenprogramm abzuschalten.

Auch bei den Dresdner Verkehrsbetrieben ist noch nicht mit letzter Sicherheit geklärt, wie der Schmuddelfilm auf den Monitor im Supermarkt kam. Möglich wäre menschliches Versagen ebenso, wie die Vermutung des Pressesprechers Winfried Oelmann, der von einem Hackerangriff ausgeht. »Es war wohl eine gezielte Manipulation unserer Software, die nur gelingen konnte, weil die Sicherheitseinstellungen falsch waren. Es dauerte nur wenige Minuten und fand auch nur auf den Bildschirmen dieses Supermarktes statt«, so Oelmann gegenüber der Bild. Zumindest haben die Dresdner Verkehrsbetriebe ihrem Namen mit der öffentlichen Aufführung des Verkehrs-Videos immerhin alle Ehre gremacht.