Outbox AG expandiert: Voice-over-IP-Lösung für Reseller und ISPs. Das Hürther Unternehmen Outbox vermarktet seit diesem Frühjahr eine Whitelabel-VoIP-Lösung speziell für Reseller und Internet Service Provider. Jetzt wird das Angebot um eine gelabelte Version erweitert, die kleinere Systemhäuser und Fachhändler gegen eine Einmalprovision oder Airtimebeteiligung vermarkten können.
Das im Frühjahr eingeführte Whitebox-Produkt erlaubt es Resellern, ohne großen Aufwand selbst zum VoIP-Anbieter zu werden und seinen Kunden eine eigene Produktlinie anzubieten. Die Anschaffung von Hardware ist nicht notwendig, die komplette Lösung arbeitet im Design des Kunden und kann über ein Web-Frontend oder eine API-Schnittstelle vollständig in die eigenen Services integriert werden. Bei der Tarifierung der Minutenpreise, Grundgebühren, Pauschal- und Prepaid-Modellen hat der Wiederverkäufer völlig freie Hand, eine Mindestlaufzeit gibt es ebenfalls nicht. Auf Wunsch übernimmt Outbox das vollständige Billing inklusive des Rechnungsversands per E-Mail oder Brief sowie die Versandlogistik von VoIP-Hardware im Namen des Resellers. Bis dato konnte die Firma bereits rund 250 Partner gewinnen, die unter anderem die Whitebox-Lösung vermarkten. »Das Spektrum reicht vom Ein-Mann-Provider bis zu größeren Systemhäusern«, erläutert Outbox-Vorstand Mike Behrendt im Gespräch mit CRN. Jetzt will das vor einem Jahr gegründete Unternehmen mit einem weiteren VoIP-Produkt zusätzliche Geschäftspartner gewinnen.
Die neue VoIP-Lösung »OfficeConnect« bietet dem Nutzer die Möglichkeit, eigene Standorte mittels VoIP anzubinden. Eine feste IP-Adresse für die Authentifizierung vorausgesetzt, erhält der Kunde einen Anlagenanschluss auf VoIP-Basis zugeführt. Die Verteilung erfolgt nach den Anforderungen etwa mittels eines Asterisk-Servers oder einer Voxtream-Lösung. Beim zweiten, neuen Produkt »Office-Connect.MSN« erhält der Kunde pro Rufnummer einen eigenen SIP-Account, sodass er sich direkt an den Outbox-Servern anmelden und lostelefonieren kann.
Kunden, die VoIP ? etwa wegen einer vorhandenen, neuen ISDN-Telefonanlage ? nur für ausgehende Gespräche nutzen wollen, können die Variante »Office-Connect.LCR« verwenden. Auch hier benötigt der Kunde allerdings eine feste IP-Adresse. Für die Vermarktung der neuen VoIP-Lösung plant die Outbox AG die Zusammenarbeit mit einem Distributionspartner. »So weit sind wir momentan allerdings noch nicht«, schränkt Behrendt ein. Gleiches gilt für eine neue Hosted PBX-Lösung, die Outbox voraussichtlich ab Januar anbieten will.
Dass die Outbox-Lösung leistungsfähig und nicht störanfällig ist, stellte der Anbieter gemeinsam mit dem Aachener Internet-Systemhaus D&T unter Beweis: Zum diesjährigen Weltjugendtag in Köln wickelte das Deutsche Rote Kreuz in Verbindung mit dem bereitgestellten Voice-over-IP-Netz große Teile der organisationsinternen Kommunikation zwischen den einzelnen Führungsstellen ab. Neben der kostenlosen internen Kommunikation wurde auf das Netz auch ein VPN aufgesetzt.
Neben den VoIP-Lösungen rüstet sich das Unternehmen für Enum. Das so genannte Telefonnummern-Mapping bietet einen Standard für Domains, mit denen sich das Zusammenwachsen von Telefonie- und IP-Welt bewerkstelligen lassen soll. Über den Eintrag ihrer Festnetznummern als Domains sollen Nutzer weltweit übers Netz auffindbar und entsprechend der von ihnen in der Registry eingetragenen Kontaktadressen erreichbar sein. Die Outbox-Anbieter sind davon überzeugt, dass sich Enum auf dem Vormarsch befindet, auch wenn es bislang nur sehr schleppend anläuft.
Beim Telefonieren mit Outbox wird nicht nur wie bei den meisten anderen Anbietern ein so genanntes Enum-Lookup durchgeführt. »Zum einen unterstützt unsere Lösung die Prioritäten, die ein Kunde mit den einzelnen hinterlegten Zielen verknüpft hat«, erläutert Outbox-Vorstand Jörn Dost. »Zum anderen wird zum Schutz des Kunden auch eine Kostenabfrage durchgeführt ? schließlich möchte niemand, der eine Festnetznummer anwählt, unerwartet mit einer Handynummer verbunden werden und zu einem deutlich höheren Preis telefonieren.«
Das System ist denkbar einfach ? der Nutzer kann zudem eine Tarifansage und Enum-Hinweisansagen in seinem Account aktivieren, um vor jedem Gespräch darüber informiert zu sein, ob er per Enum umgeleitet wird und welche Kosten das Gespräch verursacht. Daneben betreibt Outbox einen eigenen Domain-Robot, sodass jede vergebene Ortsnetz- oder 032-Nummer automatisch als Enum-Domain registriert wird.
Insgesamt positioniert sich die Hürther Outbox AG als Dienstleister für Reseller und Solution Partner im Voice-over-IP-Markt. Beteiligt sind am Unternehmen zu jeweils dreißig Prozent die am selben Standort ansässige Intergenia AG und die i12 AG. Darüber hinaus sind die beiden Vorstände Behrendt und Dost Anteilseigner.
Das Hosting-Unternehmen Intergenia AG ist nach eigenen Angaben mit über 15.000 dedizierten Servern, Hosting-Accounts und einem eigenen europäischem Backbone einer der weltweiten Marktführer im dedizierten Hosting. Die Mitte 1999 gegründete i12 AG ist ein Internet-Unternehmen, das Online-Magazine wie etwa »daskochrezept.de« erstellt, als Content-Provider auftritt und Content-Management-Systeme entwickelt.
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