Outsourcing vs Arbeitsschutz

26. Oktober 2009, 8:56 Uhr | Lars Bube
Outsourcing

Wie das EU-geförderte Projekt WORKS kritisiert, nutzen viele Unternehmen das Outsourcing in andere Länder auch dazu, die nationalen Richtlinien für den Arbeitsschutz zu umgehen. Dies spare zwar Kosten, setzte die Arbeitnehmer jedoch oft unter erheblichen Druck, so WORKS.

Outsourcing ist nach wie vor eines der beliebtesten Mittel, die IT-Kosten von Unternehmen nachhaltig zu senken und sich dadurch auch verstärkt auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können. Allerdings leiden die Arbeitnehmer zunehmend unter der Auslagerung, wie das von der EU geförderte Projekt »Work Orgnaisation an Restructuring in the Knowledge Society« (WORKS) in einer Studie kritisiert: »Viele Unternehmen führen durch Outsourcing unbeabsichtigt schlechtere Arbeitsbedingungen herbei. Gleichwohl sind aber auch wesentlich aggressivere Tendenzen zu beobachten als früher, Regelungen für den Beschäftigtenschutz absichtlich zu umgehen«, bestätigt auch Pamela Meil, Vorstandsmitglied des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung in München und Projektkoordinatorin des Schwerpunkts Arbeitspolitik.

Auch wenn die Vorschriften und Kontrollen zwar insbesondere in südlichen Ländern meist schwächer ausfallen, sind auch Arbeitnehmer in Deutschland nicht gegen diese Tendenz gefeit, wie ein drastischer Fall aus der jüngsten Vergangenheit zeigt. Dabei hatte ein dänisches Unternehmen aus der Nahrungsmittelbranche einige Tätigkeiten, die mit dem dänischen Arbeitsschutz problematisch umzusetzen sind, einfach nach Deutschland ausgelagert. Hierzulande wurden diese dann von polnischen Arbeitnehmern ausgeführt, die aufgrund befristeter Verträge nicht ausreichend durch das Arbeitsrecht geschützt sind.


  1. Outsourcing vs Arbeitsschutz
  2. EU-Richtlinien ausgehebelt

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