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P2P-Netze - eine Fundgrube für Datenspione

P2P-Netze - eine Fundgrube für Datenspione P2P-Netzwerke bieten manchen unvorhergesehenen »Mehrwert« . Am »Wegesrand« lässt sich eine Menge von vertraulichen Unternehmensdaten finden, die ­eigentlich für gemeinsame Nutzung nicht gedacht sind.

Autor: Redaktion connect-professional • 25.4.2008 • ca. 1:15 Min

Inhalt
  1. P2P-Netze - eine Fundgrube für Datenspione
  2. Die Wahl des Netzwerkes
  3. Sicherheitsleck Außendienstmitarbeiter

Über nicht-hierarchische Netzwerke (P2P) kann man mit relativ einfachen Mitteln an sensible Geschäftsdaten herankommen. Das ist das beunruhigende Ergebnis von Recherchen des Sicherheitsspezialisten Avi Baumstein vom Health Science Center der Universität von Florida, die dieser in der US-amerikanischen Schwesterzeitschrift von InformationWeek veröffentlicht hat. Laut Baumstein ist es dabei zweitrangig, ob diese Daten von böswilligen Mitarbeitern oder unwissenden Nutzern schutzlos gemacht werden. Avi Baumstein hat nicht-hierarchische Netzwerke mit einfachen Methoden durchsucht. Das Ergebnis seiner Untersuchungen ist beängstigend, denn die Menge an sensiblen Daten – vertraulichen Geschäftsdaten sowie privaten Informationen, beispielsweise Gesundheitsdaten – ist ausreichend, um die größten Albträume eines jeden Unternehmens und auch vieler Privatpersonen wahr werden zu lassen. Es ist davon auszugehen, dass Baumsteins Ergebnisse weitgehend auch auf deutsche Verhältnisse übertragbar sind.

Die Tücken der unfreiwilligen Freigaben
Die Suche nach den Schuldigen ist nicht ganz einfach. Es gibt Mitarbeiter, die bewusst gegen die Firma agieren. Das dürfte allerdings eher die Ausnahme sein. Bei der Mehrzahl der vertraulichen Dokumente, die sich in P2P-Netzen abfischen lassen, ist wohl davon auszugehen, dass der jeweilige Computernutzer oder auch dessen Kinder das P2P-Programm installieren, um Musik oder Programme herunterzuladen. Beim Installationsprozess werden dann der Einfachheit halber alle aufblinkenden Fragen mit »Ja« beantwortet. Eine dieser Fragen kann dann sein, ob unter Windows standardmäßig der Ordner »Eigene Dateien« freigegeben werden soll. Das Ergebnis einer solchen pauschalen Freigabe ist nicht überraschend: Alle enthaltenen Dokumente sind automatisch für jeden Nutzer weltweit einzusehen. Die Fülle an Dokumenten, die auf diese Weise – meist unwissend – freigegeben werden, ist um ein vielfaches größer und weitaus schädlicher, als ein einzelner verlorener oder gestohlener Laptop mit vertraulichen Daten es je sein könnte. Hinzu kommt, dass der Anwender noch nicht einmal bemerkt, wenn ein anderer Nutzer diese Daten auf seinen Rechner lädt.