Nur wenige Wochen vor dem Launch der neuen Windows Mobile Version 6.5 hat Palm angekündigt, keine Geräte mehr mit dem mobilen Microsoft-Betriebssystem zu entwickeln. Stattdessen soll auf den Geräten künftig ausschließlich das eigene »WebOS« eingesetzt werden. Das soll Lizenzkosten sparen, birgt allerdings auch erhebliche Risiken für den seit Jahren schlingernden PDA-Pionier.
Während Microsoft derzeit dem neuen Smartphone-Betriebssystem »Windows Mobile 6.5« noch den letzten Schliff verpasst, kommt aus einer anderen Richtung eine überraschende Absage: Jon Rubinstein, Chief Executive Officer des seit Jahren schwächelnden PDA-Pioniers Palm, kündigte das Aus für Windows Mobile auf den Palm-Geräten an. Stattdessen soll bei neuen Geräten auf die Eigenentwicklung »WebOS« gesetzt werden, wie Rubinstein weiter ausführte: »Unsere Produktpalette wird künftig nur noch WebOS-Geräte enthalten«. Diese Prämisse soll sowohl für die Business-, als auch für die Consumer-Geräte der PDA- und Smartphone-Schmiede gelten.
Hintergrund der Abkehr von Windows Mobile sind die Kosten: Palm spart sich damit die bisher fälligen Lizenzkosten an Microsoft und kann dieses Geld nutzen, um WebOS weiter zu entwickeln und an anderer Stelle Löcher zu flicken. Immerhin musste das Unternehmen im ersten Quartal Finanzjahres 2010 (Ende: 31. August 2009) einen Verlust von 161,1 Millionen Dollar ausweisen, fast viermal so viel wie noch im Vorjahr. Auch wenn die Entwicklung nun kostengünstiger auf eine Plattform reduziert werden kann, geht Palm mit der Absage an Windows Mobile auch erhebliche Risiken ein.