Neue Pannen bei der Datenaufzeichnung und die volle Darstellung eigentlich zu verpixelnder Häuser auf Mobilen Endgeräten sorgen für weiteren Ärger bei Google Street View. Die Herbstkonferenz der Justizminister forderte deshalb heute klare gesetzliche Regelungen und Strafen von bis zu 50.000 Euro pro Fall.
Mit dem freiwilligen Kandidaten Oberstaufen wollte Google einen gelungenen Start für das deutsche Street View hinlegen, der die Aufregung der letzten Monate vergessen macht (siehe: Google Street View: Deutschlandstart in Oberstaufen). Doch schon sorgen neue Pannen bei der Datenaufzeichnung und die volle Darstellung eigentlich zu verpixelnder Häuser auf Mobilen Endgeräten für weiteren Ärger. Kaum sind die Sektgläser nach dem gelungenen und viel beachteten Auftakt beiseite gestellt, ist es somit schon wieder vorbei mit der Feierlaune und eine neue Welle der Kritik rollt an.
Zuerst war vor wenigen Tagen bekannt geworden, dass die Kameraautos bei ihren Rundfahrten noch mehr Daten aufgezeichnet haben, als bisher schon bekannt geworden war. Google selbst musste daraufhin zugeben, dass nicht, wie bisher angegeben, nur Positionsdaten der unterwegs gefundenen WLAN-Netze und Fragmente der darüber laufenden Kommunikation aufgezeichnet wurden, sondern auch komplette Emails, URLs und Passwörter.
Doch damit noch nicht genug: Jetzt stellte das amerikanische Technikportal fscklog zudem noch fest, dass Google bei der deutschen Street View Version ein erheblich Patzer unterlaufen ist: So wurden Bilder von Häusern in Oberstaufen, die nach einem erfolgreichen Widerspruch eigentlich verpixelt sein müssten, auf mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablet-PCs (iPad) voll dargestellt. In der Internetversion für normale Browser hingegen wurden sie hingegen wie geplant unkenntlich gemacht. Fachleute vermuten jetzt, der Fehler sei durch den spontan vorgezogenen Start mit Oberstaufen passiert, da Google sich ursprünglich auf einen Start mit den 20 größten Städten Deutschlands eingestellt hatte.
Inzwischen hat Google auf diese unschöne Entdeckung reagiert und die betroffenen Bilder aus Oberstaufen vorläufig ganz aus der mobilen Version von Street View genommen. An ihrer Stelle erscheint derzeit eine schwarze Fläche mit dem Hinweis »Dieses Bild wird derzeit überarbeitet und wird demnächst wieder zur Verfügung stehen«.