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Mögliche Käufer sind British Telecom oder T-Systems

Partner hoffen auf Verkauf von SAP Hosting

Der Software-Konzern SAP erwägt offenbar einen Verkauf seiner Outsourcing-Sparte SAP Hosting. Die Partner des Herstellers würden diesen Schritt begrüßen. Der breite Markteintritt von SAPs Mietlösung soll sich neuen Spekulationen zufolge abermals verzögern.

Autor:Redaktion connect-professional • 29.10.2008 • ca. 1:20 Min

Spekulationen um SAP Hosting: Der Software-Konzern will sich dem Magazin »Euro am Sonntag« zufolge von seiner Outsourcing- Tochter trennen. Als möglicher Käufer der Hosting-Zentrale in Sankt Leon-Rot gilt demnach die British Telecom. Aber auch T-Systems habe bereits Interesse angemeldet. SAP Hosting beschäftigt rund 670 Mitarbeiter. In dem Rechenzentrum bietet das Unternehmen die Auslagerung und Betreuung ihrer SAP-Systeme an. Außerdem soll dort SAPs Mietlösung »Business ByDesign« betrieben werden. Der Konzern wollte diese Informationen nicht kommentieren. Laut Financial Times Deutschland könne es auch zu einer Neuorganisation kommen. Demnach soll die Tochter zum Jahreswechsel aufgeteilt und sowohl in den Konzern als auch in die Deutschland-Organisation integriert werden.

Den SAP-Partnern käme ein Verkauf der Sparte gelegen. Viele Systemhäuser bieten selbst Hosting an und treten häufig mit der Outsourcing-Tochter in Konkurrenz. »Ein Verkauf der Hosting- Sparte wäre ein klares Bekenntnis von Seiten der SAP, auch in diesem Geschäftsbereich auf die Partner zu setzen«, sagt Alexander Kirbis, Geschäftsführer von Kirbis. Das Gegenangebot von Hersteller-Seite führte bereits des Öfteren zu Irritationen im SAP-Channel. »Ich würde SAP Hosting als unseren größten Mitbewerber bezeichnen«, bestätigt ein weiterer SAP-Partner.

Ob und welche Auswirkungen ein Verkauf der Hosting-Tochter auf den breiten Markteintritt von SAPs Mietlösung hätte, ist unklar. »SAP hat jedes Interesse daran, dass Business ByDesign auch bei einem Verkauf der Sparte reibungslos betrieben werden kann und wird das auch in jedem Fall sicherstellen«, glaubt Christian Knoll, Geschäftsführer des SAPDienstleisters Kinamu. Die Mittelstandslösung soll Spekulationen zufolge nach wie vor unter technischen Schwierigkeiten leiden, die den breiten Markteintritt abermals, offenbar bis in den Herbst 2009, verzögern könnten. Erst im vergangenen April hatte SAP die Ziele nach hinten korrigiert: Die SaaS-Lösung sollte noch 2008 auf den Markt kommen, allerdings werde es bis zu 18 Monaten länger dauern, um das ursprünglich für 2010 anvisierte Ziel von einer Milliarde US-Dollar Umsatz und 10.000 Kunden zu erzielen.