PC-Markt wird neu verteilt
Der deutsche PC-Markt in Bewegung: Acer löst Hewlett-Packard als führenden PC-Hersteller ab. Der langjährige Marktführer Fujitsu rutscht nach einem erneuten Absatzrückgang von über 40 Prozent auf Platz vier.
- PC-Markt wird neu verteilt
- Zunehmender Konkurrenzdruck
Der rückläufige PC-Markt, aber auch hausgemachte Probleme einiger Hersteller, wirbeln die Anbieterlandschaft kräftig durcheinander. Seit dem Niedergang des langjährigen Marktführers Fujitsu, ehemals Fujitsu Siemens Computers, sind die Verteilungskämpfe neu entbrannt. Die aktuellen Machtverhältnisse spiegeln sich in den Verkaufszahlen des ersten Quartals 2009. Insgesamt wurden drei Millionen Computer verkauft, 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Acer konnte dank einer gewaltigen Steigerung von 71,3 Prozent seinen Marktanteil von 11,3 auf 18,5 Prozent ausbauen und HP vom ersten Platz verdrängen. Nach Nullwachstum im ersten Quartal schrumpfte HPs Marktanteil auf 13,5 Prozent.
Mit einem Zuwachs von 6,3 Prozent konnte Aldi-Lieferant Medion auf den dritten Platz vorstoßen. Für Fujitsu blieb im ersten Quartal 2009 nur noch Platz vier. Der langjährige Marktführer musste einen Nachfrageeinbruch von über 40 Prozent hinnehmen, der Marktanteil schrumpfte von 15,1 auf 8,6 Prozent. Damit liegt auch Verfolger Dell bereits in Schlagdistanz. Der ehemalige Direktvermarkter büßte mit rückläufigen Verkäufen von 11,2 Prozent ebenfalls Marktanteile in Deutschland ein und kommt derzeit nur auf einen Marktanteil von 7,7 Prozent
Mit einem Absatzplus von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte sich der deutsche PC-Markt im ersten Quartal noch einmal von der welt- und europaweiten Entwicklung abkoppeln. Der internationale PC-Markt musste im ersten Quartal 2009 einen Rückgang von 6,5 Prozent hinnehmen, in der EMEA-Region brachen die Verkäufe sogar um 9,5 Prozent ein (CRN berichtete). Dagegen erzielten die Verkaufszahlen in den westeuropäischen Ländern laut Gartner im ersten Jahresviertel noch ein mageres Plus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Von den führenden westeuropäischen Ländern war Großbritannien eindeutig das schwächste Land. Frankreich und Deutschland konnten immerhin noch ein niedriges, einstelliges Wachstum verzeichnen, das hauptsächlich auf die starke Nachfrage nach Netbooks zurückzuführen ist. »Wenn es die Mini-Notebooks nicht gäbe, hätte Westeuropa insgesamt einen stärkeren Rückgang bei den Verkäufen erlebt«, so Gartner-Analyst Ranjit Atwal.
Auch im deutschen Markt resultiert das Wachstum vor allem aus dem Consumer-Segment, insbesondere durch die hohen Verkaufszahlen bei Netbooks. Nach Gartner-Hochrechnungen wurden im ersten Quartal 2009 allein in Deutschland 374.000 der Mini- Notebooks verkauft. Dadurch konnte der Markt für mobile Rechner, der mittlerweile 63 Prozent des Gesamtmarktes ausmacht, um 17 Prozent im Jahresvergleich zulegen. Ohne die Mini- Notebooks wären die Verkäufe im mobilen Segment aber um vier Prozent zurückgegangen.