PC-Spezialist baut Franchise-System und Kooperation weiter aus

3. Juni 2004, 0:00 Uhr |

PC-Spezialist baut Franchise-System und Kooperation weiter aus. PC-Spezialist AG will nicht nur in Deutschland expandieren. Für weitere Zuwachsraten sieht Vorstand Frank Roebers die Gruppe gut gerüstet. Die Franchise- und Kooperations-Partner sollen verstärkt digitale Consumer Electronic vermarkten.

PC-Spezialist baut Franchise-System und Kooperation weiter aus

Um die Zukunft ist es Frank Roebers, Vorstandssprecher PC-Spezialist AG, nicht bange. Der 36-Jährige sieht zwar für sehr viele IT-Fachhändler ziemlich schwarz, wenn sie sich nicht besser dem Wettbewerb, vor allem dem Druck durch die Discounter, stellen (CRN 22/04), doch dem Unternehmen PC-Spezialist AG in Bielefeld prophezeit er ein gehöriges Wachstumspotenzial. Allerdings warnt er vor zu viel Optimismus: »Die Bedingungen im Markt werden härter, unsere Partner müssen sich mehr und mehr auf die neuen digitalen Produkte konzentrieren.«

Jetzt allerdings konzentriert sich Roebers erst einmal auf die Hauptversammlung am 16. Juli. Er erwartet zwar keine Überraschung, »aber so richtig weiß man das nie«. An den Zahlen zumindest sollte es seiner Ansicht nach keine außergewöhnliche Kritik geben. Zwar habe man im Laufe des vergangenen Jahres die ursprünglichen Erwartungen für 2003 zurücknehmen müssen, doch trotz »ungünstiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und des schlechten Branchenumfeldes« sei der Außenumsatz der 1.232 Partner (115 PC-Spezialist Franchisebetriebe und 1.117 Microtrend Kooperationspartner) von 950 Millionen Euro auf 990 Millionen gestiegen. Die Umsatzerlöse von PC-Spezialist stiegen im vergangenen Jahr auf 16,510 Millionen Euro (Vorjahr 13,177 Millionen).

Ebenso erwartet er »keinen Flurschaden« durch den Ausstieg von Unternehmensgründer und stellvertretenden Aufsichtsrat Thomas Kruse (41). »Sein Ausstieg war lange vorbereitet«, sagt dazu Roebers. Bereits mit dem Rückzug vom Vorstandsposten 2001 habe Kruse seinen mittelfristigen Weggang signalisiert. Das nächste Signal erfolgte im November vergangenen Jahres, als Kruse sowie Mitgründer und ehemaliger Vorstand André Flottmann (37) ihr Aktienpaket von etwa 56 Prozent »umplatzierten«. Die Papiere sind sowohl von Fondgesellschaften übernommen worden als auch in Streubesitz übergegangen. Kruses Abschied aus dem Aufsichtsrat zum 7. Juni sei dann laut Roebers satzungsgemäß mit vier Wochen Frist erfolgt.

Roebers rechnet nicht damit, dass es durch die Veränderungen im Aufsichtsrat zu Änderungen in der Unternehmensstrategie oder in der Geschäftspolitik kommen könne. »Unsere Ziele sind klar abgesteckt: Ausbau unseres Franchise-Systems und Ausbau der Kooperation Microtrend.« Außerdem blickt der Vorstandssprecher mal wieder intensiv über die Landesgrenzen. In Wien soll über einen Pilot-Store der Sprung nach Österreich vorbereitet werden. »Wir wollen dort die Marke PC-Spezialist wieder einführen«, erläutert er. Dabei geht die Franchise-Gruppe vorsichtig vor: Die Steuerung des Pilot-Stores erfolgt von der Franchise-Zentrale in Bielefeld aus. »Wenn wir erfolgreich sind, werden weitere Betriebe folgen. Das Interesse ist vorhanden.« Und in anderen Ländern? »Da gibt es schon Vorstellungen, aber konzentrieren wir uns erst einmal auf Österreich.« Gleichwohl spricht er auch davon, »in der EU weiter zu wachsen und unsere Marktführerschaft in Deutschland und im europäischen Ausland weiter auszubauen«.

Ebenfalls als ausbaufähig betrachtet er die Kooperation Microtrend. Entgegen häufiger Kritik, Microtrend würden die Mitglieder weglaufen oder seien zumindest unzufrieden, spricht Roebers von großem Interesse an der Mitgliedschaft. Deshalb sei das Leistungsangebot ausgebaut worden. Besonderen Wert lege die Kooperation auf das Schulungsangebot, betriebswirtschaftliche Beratung, Unterstützung beim Ladenbau und langfristige Zahlungsziele.

Ebenfalls zulegen will die PC-Spezialist AG beim Franchise-Betriebstyp Mover. Etwa 50 neue Partner sollen in diesem Jahr hinzukommen. Diese mobilen IT-Dienstleister sind vor allem an Standorten mit weniger als 100.000 Einwohnern tätig. Zum Jahresende 2003 umfasste das System 13 Mover.

Insgesamt ist Roebers zuversichtlich, »das angestrebte Wachstum für das laufende Jahr umsetzen zu können«. Zumal digitale Consumer Electronic- und Lifestyle-Produkte wie Notebooks den Endkunden wieder Spaß auf neue Produkte und Lust auf Konsum bereiten würden. »Hier werden wir eine Lücke schließen und vermehrt auf die Trends und Neuheiten im Bereich der digitalen Medien setzen«, ergänzt er.

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INFO

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www.pcspezialist.de


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