Fachhandelskette auf Expansionskurs

PC-Spezialist: Dienstleistungen statt Busenwunder

11. Dezember 2012, 12:10 Uhr | Martin Fryba
Dienstleisting schafft hohen Deckungsbeitrag (Foto: PC-Spezialist)

Die Synaxon AG positioniert ihre PC-Spezialist-Händler genau dort, wo große Flächenmärkte nichts ausrichten können und Etailer sowieso einfallslos sind.

Die Werkstatt bei PC-Spezialist in Haar bei München ist gut besucht. Selbst an einem Montagvormittag stehen drei Kunden in der Warteschlange. Drucker und Notebook unter dem Arm, viele Fragen und geduldige Techniker, die einer älteren Frau erklären müssen, dass ein drei Jahre alter Laserdrucker womöglich deshalb nicht mehr druckt, weil die Kartusche gewechselt werden muss. Reparaturen, Diagnosen, Ersteinrichtungen, Systemübernahmen: Der Einstieg in ein standardisiertes Dienstleistungsportfolio zu Festpreisen , den die Synaxon AG ihren mehr als 90 Franchise-Nehmern von PC-Spezialist vor rund zwei Jahren verordnet hatte, wurde in der Branche kontrovers diskutiert.

Jene, die ein Scheitern einer solchen Ausrichtung vorhersagten, werden von Frank Roebers eines besseren belehrt. Der Vorstandsvorsitzende bei Synaxon und zuständig für das stationäre Fachhandelsgeschäft sieht sich auf dem richtigen Weg. PC-nahe Dienstleistungen würden immer häufiger nachgefragt, Verbraucher und kleine Gewerbetreibende seien bereit, Geld für einen professionellen Service vor Ort bei einem Fachhändler ihres Vertrauens zu bezahlen. »Auch ohne Apple, Smartphones und Tablets ist der PC-Markt noch groß genug, um Dienstleistungen mit guten Margen zu verkaufen«, sagt Roebers im Gespräch mit CRN.

Experimente mit Diversifikation in andere Produktbereiche, die bei Synaxon in der Vergangenheit scheiterten, werde es nicht mehr geben. Vielmehr baut Roebers das Service-Portfolio aus, schon allein deshalb, um sich von den großen Flächenmärkten wie Media Saturn oder Expert abzugrenzen. Ein vergleichbares Dienstleistungsangebot können die stationären Kistenschieber nicht auf die Beine stellen. Technikexpertise aufzubauen sei in deren Geschäftsmodell nicht angelegt, meint Roebers.


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