PDA-Software: Moderner Vierkampf

5. August 2004, 0:00 Uhr |

PDA-Software: Moderner Vierkampf. Dank leistungsfähiger Applikationen, mit denen sich messbar Zeit und Kosten sparen lassen, haben sich PDAs als B2B-Lösung inzwischen ein ernstzunehmendes Geschäftsfeld geschaffen. Die Mitbewerbssituation der konkurrierenden Plattformen Palm OS, Windows Mobile, Symbian oder Blackberry zwingt Systemhäuser allerdings dazu, für ihre Lösungen mehrmals Entwicklungsarbeit leisten zu müssen.

PDA-Software: Moderner Vierkampf

Im Durchschnitt gewinnt ein Manager durch den Einsatz eines Handhelds pro Monat mehr als fünf Stunden Arbeitszeit, konstatieren namhafte Marktforschungsinstitute. Die tragbaren Mini-Rechner organisieren mit Termin- und Adressverwaltung inzwischen nicht nur den Alltag von CEOs, sondern sorgen mit leistungsfähigen Synchronisationslösungen dafür, dass diese komfortabel und zeitnah Zugriff auf die Geschäftsdaten ihres Unternehmens haben und E-Mails abarbeiten können. Diese Funktion und die Verbindung zum Unternehmensnetz sicher zu stellen, ist Aufgabe von IT-Dienstleistern. Die liefern sich wie in allen lukrativen IT-Segmenten ? die Margen liegen im Projektbereich zwischen 15 bis 20 Prozent ? einen mittlerweile ausgeprägten Wettbewerb. »Das wirkt sich auf das Preisgefüge aus«, bestätigt Jens Führenberg, Geschäftsführer von 3n Consult. »Wir merken vor allem die zunehmende Konkurrenz von microsoftbasierten Pocket-PC-Anbietern«, erklärt Manuel Sosna, Geschäftsführer von Ubitexx, einem Systemhaus aus München. Fatal wäre es deshalb seiner Meinung nach, lediglich Lösungen für ein PDA-Betriebssystem anzubieten. Ubitexx entwickelt deshalb mobile Lösungen für die Plattformen Palm OS (Palm Source), Windows Mobile (Microsoft) und Symbian (Symbian), ein Betriebssystem, das vor allem für Smartphones eingesetzt wird. »Wir haben unsere Bankenlösung ebenfalls für die beiden Plattformen Windows Mobile und Palm OS entwickelt«, bestätigt auch Thorsten Neumann, Geschäftsführender Gesellschafter des Systemhauses Mebedo. Diese Programme gehören zu den am meisten verbreiteten Programmen. Laut den Canalys-Marktforschern verwenden nahezu 90 Prozent der PDA-Nutzer in der EMEA-Region die Betriebssysteme Palm OS oder Windows Mobile.

Besonders gefragt bei Geschäftskunden ist momentan aber die Blackberry-Lösung des kanadischen Anbieters Research in Motion (RIM). Sie setzt eine eigene IT-Infrastruktur voraus, die aus einem Server und Blackberry-PDAs besteht. Sie hat den Vorteil, dass E-Mails mit Hilfe eines Push-Dienstes direkt auf die Geräte geschickt werden und der Anwender nicht, wie bei anderen E-Mail-Lösungen, die elektronische Post selbsttätig vom Server abrufen muss. Bisher waren Blackberrys lediglich auf den E-Mail-Push-Service beschränkt; die starke Nachfrage hat den Hersteller RIM jedoch dazu veranlasst, die Funktionen der Handhelds deutlich zu erweitern: So lässt sich der PDA nun auch als Mobiltelefon benutzen, und es lassen sich Applikationen dafür auf Basis von Java entwickeln. Für RIM hat sich die Investition in die Technologie auf jeden Fall gelohnt: Gegenüber dem Vorjahr sind die Umsätze um 158 Prozent gestiegen. Weltweit setzen inzwischen etwa 1,34 Millionen Nutzer RIM-Geräte ein. Trotzdem glaubt Wolf Kunert, Mitglied der Geschäftsführung des Systemhauses Pica nicht, dass die Blackberry-Technologie sich langfristig am Markt durchsetzen kann: »Da Blackberry sehr leicht zu bedienen ist, sind die Geräte erfolgreich. Langfristig wird die Technologie aber wohl in Smartphones aufgehen.«

Der Erfolg der RIM-Technologie hat jedenfalls Mitbewerber wie Palm One und HP gehörig aufgerüttelt. Palm-One hat als Reaktion auf die große Nachfrage nach Blackberry-PDAs im Juli ein »Treo Mobility Bundle« auf den Markt gebracht, das ebenfalls E-Mails per Push-Technologie auf dem Smartphone verfügbar macht. HP will mit einem ähnlichen Produktpaket für Pocket-PCs im Herbst dieses Jahres nachziehen.

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INFO

3n Consult
www.3nconsult.com

Extended Systems
www.extendedsystems.de

HP
www.hp.com/de

Mebedo
www.mebedo.de

Palm one
www.palmone.com

RIM
www.rim.net

Ubitexx
www.ubitexx.com


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