CRN Kopfnuss

Plappernde Broadline-Barbie macht Händler glücklich

13. November 2015, 10:36 Uhr | Samba Schulte
© Fotolia/Euthymia

Unglücklich über fehlende persönliche Betreuung durch den Broadline-Distributionsvertrieb? Das neue Pläuschchen-Modell der Barbie-Puppe zeigt einen Ausweg an.

Befragt man bewährte Channel-Profis nach ihrem geschäftlichen Erfolgsrezept, werden diese mit hoher Wahrscheinlichkeit erwidern: Das Channel-Geschäft sei immer noch ein Geschäft zwischen Menschen und ohne umfassende persönliche Rundumbetreuung der Geschäftspartner sei eben kein Euro zu machen.

Das wissen natürlich auch die Broadline-Distributoren. Doch können sich diese angesichts der stetig steigenden Kundenzahlen solch eine Fachhandelsbetreuung mit persönlicher Note nicht mehr leisten. Für die derzeit knapp 40.000 Broadline-Kunden steht bei der Bestellannahme immerhin noch ein Telefonauskunftsteam parat, das Anrufer freundlich aber nachdrücklich auf das Online-Bestellsystem aufmerksam macht. Sollten, wie gelegentlich kolportiert wird, auch noch der Glühbirnen-Fachverkaufs-Verband (GFV) und der Handelsverband digialisierte Spielwaren und Krimskrams (HDSK) mit ihren abertausend angeschlossenen Mitgliedern zur IT-Broadline-Distribution wechseln, werden die Bestellwilligen in Dornach, München-Sendling oder Soest künftig von Anrufbeantwortern begrüßt, die bestimmt und nicht mehr sehr freundlich auf das Online-Angebot verweisen.

Apropos Spielwaren: Der US-amerikanische Hersteller Matell bringt nun mit »Hello Barbie« eine Innovation auf den Markt, die auch den Broadlinern helfen könnte, die Bedürfnisse der Ansprache-bedürftigen Kleinhändler besser zu befriedigen: Denn das neue Modell der legendären blonden Puppe kann nicht nur sprechen, sondern sogar Gespräche führen und derart die Freundschaft des Dialogpartners gewinnen. Die Grundlage, um sich in das Herz eines Sprösslings zu schleichen, sind rund 8.000 wohl konzipierte Gesprächspfade. Unserer Schätzung nach könnte »Broadline Barbie« beim ITK-Reseller bereits mit 2.000 solchen Pfaden zum Ziel gelangen. Ein mögliches Gesprächsszenario könnte etwa so aussehen:

»Hallihallo! Hier ist Ingram Micro-Barbie. Wie kann ich Ihnen helfen?«

»Ja, hallo, hier Komponenten Walter…«

»Walter, schön dich zu hören! Wie geht es dir?«

»Ja, nicht so gut – ich habe nämlich eine Reklamation!«

»Oh, das tut mir leid, Walter! Wie fühlst du dich jetzt damit?«

»Ja, scheiße halt…«

»Tut mir leid, Walter – das habe ich jetzt nicht verstanden.«

»Es ist so: Ich habe zwei Ein-TByte-Festplatten bestellt, ihr Hirsche habt mir aber stattdessen…«

»Apropos bestellen, Walter: Ich habe einen ganz duften neuen Shop ausfindig gemacht, wo du alles bekommst, was du brauchst! Schau am besten gleich mal vorbei bei www.ingrammicro.de!«


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