Pleiterekord in Österreich. Fast 6.300 Unternehmen in Österreich mussten in diesem Jahr Insolvenz anmelden. Wie in Deutschland erreicht die Zahl der Pleiten in unserer Nachbarrepublik einen neuen Rekord. Damit steht Österreich im europäischen Vergleich noch schlechter da als Deutschland und Frankreich.
Der Kreditschutzverband (KSV) errechnete für Österreich 6.273 insolvente Unternehmen in diesem Jahr. Bei 330.000 Firmen liegt die Insolvenzquote mit 1,9 Prozent noch vor Deutschland und Frankreich. Dies ist der höchste Insolvenzstand in Österreich seit Ende des Zweiten Weltkriegs, das Land stehe an der Pleitenspitze in Europa, so das traurige Fazit des KSV.
Vor allem die Baubranche und der Dienstleistungssektor, gefolgt vom Gastgewerbe, sind die von Insolvenzen am meisten betroffenen Sektoren. Für 2005 geht der KSV von einer leichten Besserung aus. »Es kann nur noch besser werden. Aber langsam und mit großen Mühen«, sagte Insolvenzexperte Hans-Georg Kanter. Ähnlich wie in Deutschland ist auch in Österreich die Zahl der insolventen Privatpersonen stark angestiegen. KSV rechnet mit 4.700 Verfahren, ein Plus von 25 Prozent.
Erst kürrzlich hatte die Auskunftei Creditreform ein ähnlich trauriges Bild für Deutschland gezeichnet und 42.000 Unternehmenspleiten vorhergesagt (CRN berichtete).