Sprache über IP: Zwei Begriffe, zwei Welten

Praxis: Warum Voice over-IP nicht gleich IP-Telefonie ist

10. Oktober 2008, 14:18 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Architekturen

Was die Funktionen betrifft, sind Telefonanlagen- und IP-Telefonie-Architekturen weitgehend identisch. Große Unterschiede gibt es aber in der Art und Weise, wie sie die Funktionen verteilen und verbinden.

Bei einer Telefonanlage sind die Anrufsteuerung, die Vermittlung und die Benutzer/Trunk-Verbindungen in einem Chassis integriert. Die Kommunikation zwischen diesen Elementen läuft meist über eine schnelle proprietäre Backplane.

Mehrfach vorhandene Prozessoren oder Line-Cards erhöhen die Ausfallsicherheit. Große Telefonanlagen für mehrere Tausend Benutzer beziehungsweise Anrufe pro Tag erfordern eine enorme Rechenleistung und viel Platz.

Gateways ermöglichen sanfte Migration

Eine Softswitch-Architektur verteilt diese Funktionen im Netzwerk. Die Anrufsteuerung erledigt der Softswitch. Redundanz wird durch die Installation mehrerer Softswitches erzeugt.

Die Vermittlung und Benutzer-Connectivity ist Sache der vorhandenen LAN-Infrastruktur und der Trunk-Verbindungen via Gateways. Gateways können das IP-Telefonie-System auch mit einer existierenden Telefonanlage verbinden. Das ermöglicht einer Organisation, ein IP-Telefonie-System einzuführen, ohne das existierende Telefonsystem aufgeben zu müssen – eine sanfte Migration von einem System zum anderen.

Bei der LAN-Infrastruktur gilt es aufzupassen: eine Grundvoraussetzung für die IP-Telefonie ist ein zuverlässiges LAN. Ist ein solches nicht vorhanden, wird die Angelegenheit komplex und teuer.

Dazu noch einmal das Beratungshaus Forrester: »Substanzielle Netzwerkinvestitionen in Gateways, QoS, Sicherheit, Media-Server, LAN-Karten, Switches und Textequipment sowie professionelle Dienstleistungen sind erforderlich, wenn auf IP-Telefonie aufgerüstet wird.«


  1. Praxis: Warum Voice over-IP nicht gleich IP-Telefonie ist
  2. Zeitschlitze müssen freigehalten werden
  3. Architekturen
  4. Softswitches: Geringere Rechenleistung erforderlich

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