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Preisverfall belastet Markt für Used-IT

Der Markt für gebrauchte Hardware ist schwieriger geworden: Der Preisverfall für IT-Produkte, ein schleppender Roll-Out von Microsoft Vista und die schlechte Wirtschaftslage sorgen für schleppende Geschäfte. Für den IT-Handel ist Used IT aber nach wie vor eine lohnende Alternative.

Autor:Markus Reuter • 31.7.2008 • ca. 1:05 Min

Gebrauchte IT-Geräte sind in vielen Unternehmen ein unterschätzter Wert.

In großen Containern liegen alte LCD-Monitore, fünf Jahre alte Desktops, einige Server sowie zahllose Mäuse und Tastaturen. Wenig später verschickt Lucas Schmitzer, IT-Leiter eines mittelständischen Unternehmens im Osten von München eine E-Mail, dass sich die Mitarbeiter von den IT-Resten bedienen können. »Das ist leider typisch. Unternehmen verkaufen oder verschenken die ausrangierte Hardware lieber, anstatt sie dem Gebrauchtmarkt zuzuführen«, betont Jens Deimel, Prokurist der Dataserv GmbH aus Herten. So haben Used-IT-Spezialisten wie die international operierende Dataserv Probleme, überhaupt an Ware heranzukommen. »Viele Kunden wissen nicht einmal, dass auch fünf Jahre alte Systeme noch einen Wert haben“, führt Deimel aus. Darüber hinaus verschärft der schleppende Roll-Out von Microsoft Vista das Problem der schlechten Verfügbarkeit: „Nur wenige Unternehmen stellen von XP auf Vista um. Deswegen kommt zu wenig Ware in den Markt«, so Dataserv-Manager Deimel. Dazu käme die schlechte Wirtschaftslage. Ein Großteil der Firmen schiebe deswegen IT-Investitionen auf.

Doch nicht nur die fehlende Ware bereitet den Firmen, die sich auf Used-IT spezialisiert haben Kopfzerbrechen: Der rasante Preisverfall für Neuware lässt nicht nur die Preise für gebrauchte Geräte purzeln. Er wirft darüber hinaus die Frage auf, warum Firmen oder Privatkunden überhaupt ein gebrauchtes Produkt kaufen sollen, wenn die Originalware bereits billig zu haben ist. »Der Markt ist schwieriger geworden«, fasst Experte Deimel die Situation zusammen. Zur Dataserve-Gruppe gehört auch der Remarketer Omnico, der bis zum Jahresanfang noch unter eigenem Namen auftrat. Schätzungen zufolge schlägt Omnico, beziehungsweise Dataserve, 110.000 Systeme im Jahr um. Damit gehört die Firma zu den größten Used-IT-Spezialisten hier zu Lande.