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Lenovo Partner Kick-off 2008

Midmarket-Strategie

Autor: Redaktion connect-professional • 26.2.2008 • ca. 2:15 Min

Noch immer steht allerdings kein Termin für den lange hinausgeschobenen Einstieg ins EMEA Retail-Geschäft fest. Nach einem Pilotprojekt in Frankreich stehe dem breitflächigen Rollout jetzt nichts mehr im Wege, so Fischer. Die Vorbereitungen liefen auch in der deutschen Organisation schon. Die Consumer-Produktewird es aber ausschließlich im Retail geben, wie Channel- Chef Robert Pasquier im CRN-Interview betonte, die Partner bekommen darauf keinen Zugriff.

Auch für die Lenovo-Partner gibt es einige Änderungen. Die wichtigste ist sicher die vor kurzem eingeführte Midmarket-Strategie, um Unternehmen mit 500 bis 2.500 Mitarbeitern als Kunden zu gewinnen. »In diesem Bereich ist Dell sehr aktiv mit einem Marktanteil von 30 Prozent. Da gibt es viele Kunden, wo noch kein Partner dran ist«, so Pasquier. Das soll sich schnell ändern. Der Hersteller spricht diese Kunden gezielt und laut Pasquier mit sehr aggressiven Angeboten an. Ein selektiertes Produktset ist ausschließlich Midmarket-Kunden vorbehalten. »Wir wollen nicht die gleichen Produkte wie im Transactional-Bereich nur mit unterschiedlichen Preisen. Denn es ist ganz klar, dass wir im Midmarket ein aggressiveres Pricing machen, weil es größere Kunden sind«, so Pasquier.

Um Missbrauch vorzubeugen, gibt es eine Liste mit allen Midmarket- Kunden. Die Partner müssen bei Bestellungen den Kunden angeben. Lenovo prüft nach, damit Transactional-Kunden nicht an die zu Projektpreisen abgegebenen Midmarket-Produkte kommen. Offensichtlich fürchtet der Hersteller, dass diese Strategie zum Missbrauch einlädt, deshalb soll auch die bisherige Praxis geändert werden, dass 2nd-Tier Premium Business Partner nicht vertraglich an Lenovo gebunden sind, nur 1st-Tier-Partner und Distributoren. Das wird sich mit der derzeit laufenden Rezertifizierung ändern. Auch 2nd- Tier-Partner müssen in einem Online-Vertrag die Bedingungen für das Projektgeschäft akzeptieren, sonst bekommen sie ab dem 1. Mai 2008 keinen Zugriff mehr auf Midmarket-Produkte zu Projektpreisen, kündigte Pasquier an.

Eine Änderung gibt es auch für die Warranty Service-Partner, die bislang noch einen Vertrag mit IBM hatten. Weil Lenovo den Garantie-Service künftig selbst managen will, sollen die derzeit rund 20 zertifizierten Service-Partner vertraglich an Lenovo gebunden werden. Für die bestehenden Partner werde sich nichts ändern, verspricht Pasquier, aber neue Partner bekämen die Chance, sich zu bewerben.

Auch Probleme wurden auf dem Kick-off angesprochen, darunter Produktfälschungen von Akkus und Netzteilen, die kein Misstrauen erregten, weil sie nur leicht unter Originalpreis verkauft wurden. Marc Fischer forderte die Partner auf, nur Original- Zubehör bei der Distribution oder Lenovo zu kaufen: »Im Falle eines abgebrannten Notebooks überprüfen wir sehr genau, ob es sich um Originalteile handelt.«

Ähnlich wie vor kurzem beim Acer Kick-off waren die Tiefpreise von Websellern ein heiß diskutiertes Thema. Einige Lenovo- Partner monierten, dass Online- Shops, auf die direkt von der Lenovo- Homepage verlinkt würde, teilweise Lenovo-Rechner unter dem HEK verkaufen würden. Pasquier versicherte, dass Lenovo seit einigen Jahren keine Volumenrabatte gebe und alle Partner die gleichen Preise bekämen. Webseller hätten jedoch deutlich niedrigere operative Kosten und arbeiteten mit geringeren Margen. Dem Hersteller seien durch das Kartellrecht die Hände gebunden, er könne keine Verkaufspreise vorschreiben.

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