Auf der jährlichen Anwenderkonferenz Celosphere hat das Process Mining-Unternehmen Celonis einige Produktneuerungen vorgestellt. Darunter AgentC, eine Suite von KI-Tools, Integrationen und Partnerschaften, sowie eine Lösung, um Prozessintelligenz über Unternehmensgrenzen hinaus nutzen zu können.
In zwei Hallen der Messe München gibt Celonis am 23. und 24. Oktober Anwender:innen die Möglichkeit, sich über neue Produkte und deren Einsatz zu informieren. Rund 3.000 Teilnehmer:innen hatten sich laut Unternehmensaussage angemeldet.
Die Neuerungen gab Alexander Rinke, Co-CEO und Mitbegründer von Celonis, in seiner Eröffnungs-Keynote am gestrigen Mittwoch bekannt. Allen voran „Celonis AgentC“ und „Celonis Networks“.
Bei AgentC handelt es sich demnach um eine Suite von KI-Tools, Integrationen und Partnerschaften, die es Anwender:innen ermöglichen soll, selbst KI-Agenten auf Plattformen von Partnern zu entwickeln oder von Partnern vorkonfigurierte KI-Agenten zu nutzen. Rinke präzisiert: „Large Language Models sind beeindruckend, aber Unternehmen auf der ganzen Welt haben Schwierigkeiten, einen messbaren geschäftlichen Mehrwert damit zu erzielen. KI-Agenten können helfen, Aufgaben zu automatisieren, aber ihnen fehlt das Verständnis für das jeweilige Unternehmen, um dies effizient zu tun. Um diese Lücke zu schließen, benötigt KI die Prozessintelligenz von Celonis. AgentC stellt daher sicher, dass jeder KI-Agent, den unsere Kunden entwickeln, über das erforderliche Wissen verfügt, um die richtigen Aktionen auszuführen und die gewünschten Resultate zu erzielen.“
Zu den ersten Plattform-Integrationen gehören laut Unternehmensangaben Microsoft Copilot Studio, IBM Watsonx Orchestrate, Amazon Bedrock Agents sowie Open-Source Entwicklungsumgebungen wie CrewAI. Erste vorkonfigurierte KI-Agenten seien von Partnern wie Rollio und Hypatos erhältlich. Durch die Kooperation von Celonis mit Microsoft Copilot Studio sei es für Kunden beispielsweise möglich, Anwendungsfälle zu identifizieren und mit Prozessintelligenz angereicherte Agenten dafür zu entwickeln.
Mit Celonis Networks wurde eine Lösung vorgestellt, die Prozesstransparenz über Unternehmensgrenzen hinaus herstellen soll. Auf diese Weise sollen sich Prozesse innerhalb und zwischen Unternehmen optimieren lassen. Einer der wichtigsten Anwendungsbereiche dafür ist die Lieferkette.
„Mit Celonis Networks sind Unternehmen erstmals in der Lage, prozessrelevante Informationen in Echtzeit und in großem Umfang auszutauschen“, sagt Eugenio Cassiano, SVP of Strategy and Innovation bei Celonis. „Im Gegensatz zu traditionellen Datenaustausch-Technologien wie EDI, APIs und E-Mail, die für den Austausch von Transaktionsdaten konzipiert sind, liefert Celonis Networks kontinuierlich umfassende Einblicke in Prozesse. Diese gemeinsame, handlungsrelevante Informationsbasis ermöglicht Unternehmen, aktiv zusammenzuarbeiten, um unternehmensübergreifende Schwachstellen in Prozessen zu identifizieren und zu beheben, indem sie Abläufe vereinfachen und Risiken minimieren.“
Bereits zum Einsatz komme die Lösung bei Conrad Electronic sowie dessen Lieferanten Schukat Electronic und TD Synnex. Die drei Unternehmen nutzen die EDI-Technologie, doch veraltete Preise oder Liefertermine hätten bei Bestellungen immer wieder zu Problemen geführt. Mit Celonis Networks erfolge nun täglich ein Austausch von 5.000 Aktualisierungen zu Bestellungen automatisiert und in Echtzeit.
„Celonis Networks macht einen Großteil unserer manuellen Arbeit mit EDI-Bestellungen überflüssig, sei es bei der Aktualisierung durch unser Team oder bei der Beantwortung von Anfragen unseres Kunden Conrad Electronic“, sagt Axel Wieczorek, Head of Sales, Schukat electronic. „Mit den Daten von Celonis Networks kann das Einkaufsteam von Conrad Electronic die Bestellungen direkt aktualisieren, wodurch wir schneller reagieren können.“