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Schwerwiegende Vorwürfe gegen Solarwind

PSP erhebt schwere Vorwürfe gegen Solarwinds Direktgeschäfte

VAD PSP beendet mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit Hersteller Solarwinds. Die Direktgeschäftseinheit des US-amerikanischen Anbieters habe PSP und seinen Vertriebspartnern Kunden und Projekte gestohlen, lautet der Vorwurf.

Autor:Samba Schulte • 30.9.2010 • ca. 1:25 Min

Distributor PSP hat mit sofortiger Wirkung die Vertriebskooperation mit dem amerikanischen Hersteller Solarwinds aufgelöst. Grund für die Entscheidung war laut PSP das »unmögliche Verhalten des Herstellers und die Tatsache, dass massive Anteile des Gesamtgeschäftes direkt durch Solarwinds und damit an der Arbeit der Reseller vorbei eingestrichen wurden«. PSP beziffert den Verlust in mehrfacher Millionenhöhe und beruft sich dabei auf Aussagen des Herstellers. »Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam mit unseren Resellern in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhebliche und enorm kostenaufwendige Anstrengungen unternommen, um Solarwinds im Markt zu platzieren. Immer wieder wurden die Früchte dieser Arbeit durch die Direktverkaufsteams und Onlineshops des Herstellers abgeerntet«, wettert Jörg Karpinski, Geschäftsführer der PSP. Der Hersteller habe selbst dann noch ein Geschäft vereinnahmt, wenn PSP und Partner monatelang an einem Projekt gearbeitet hätten. Schon in der Beschaffungsphase wäre Solarwinds dann selbst an den Endkunden herangetreten und hätte mit einem weiteren Discount den Auftrag abgeschlossen, ohne eine Rückvergütung an die Handelspartner Channel zu vergeben, wirft der Distributor dem Hersteller vor. Karpinski will solche Verhaltensmuster nun öffentlich anprangern, da seiner Meinung nach zunehmend mehr Hersteller dem Channel den Lohn für dessen Mühen verwehrten. Mehr als 70 Prozent aller Verkäufe von Solarwinds gingen am deutschsprachigen Fachhandel vorbei, behauptet der PSP-Chef. Nahezu alle Kundenanfragen würden zentral über den Hersteller gesammelt. Die guten Anfragen schließe der Hersteller direkt ab, wettert Karpinki. Der Löwenanteil der durch Solarwinds abgefangenen Leads käme dabei ursprünglich aus Aktionen und Bemühungen der PSP und ihrer Partner. »An Beleidigungen und unhöfliches Verhalten haben wir uns über die Jahre gewöhnt«, empört sich Karpinski, »aber dass wir im Hersteller den schärfsten Konkurrenten finden, können wir nicht weiter akzeptieren.«
PSP will nun neue Wege gehen: Neue Monitoring-Hersteller des VADs werden der deutsche Hersteller Azeti und Hitachi sein, teilt PSP mit. »Mit der Entscheidung uns channeltreuen Unternehmen zuzuwenden, setzen wir ein eindeutiges Zeichen gegen die Ausbeutung des Fachhandels und für Hersteller, die diese Arbeit zu schätzen wissen«, schimpft Karpinski.