Putzfrauenstreik legt Silicon Valley lahm
Ein Web-Designer im kalifornischen Silicon Valley verdient 110.000 Dollar, eine Putzfrau ganze 23.000. Um auf die nach ihrer Ansicht viel zu niedrige Bezahlung aufmerksam zu machen, sind deshalb 800 Reinigungskräfte in den Streik getreten.

Mit dem Ausstand wollen über 800 Reinigungskräfte im Silicon Valley die Öffentlichkeit und die Arbeitgeber auf ihre angespannte Einkommenssituation hinweisen. Von dem Streik betroffen sind etliche bekannte High-Tech-Schmieden, unter anderem Oracle, Yahoo, Cisco, Intel, Hewlett-Packard und die Stanford University.
Die in der Service Employees International Union organisierten Putzkräfte streben insbesondere eine bessere und gerechtere Bezahlung an, außerdem eine bessere Gesundheitsvorsorge.
Die Reinigungskräfte verdienen im Schnitt etwa 23.000 Dollar im Jahr, was im hochpreisigen Kalifornien kaum zum Überleben ausreicht. Selbst Ihre Kollegen in New York werden etwa doppelt so gut bezahlt. Zum Vergleich: Ein Webdesigner im Silicon Valley kommt auf ein Jahresgehalt von etwa 110.000 Dollar.
Außerdem müssen Reinigungskräfte in der Regel zweieinhalb Jahre warten, bevor sie Anspruch auf Gesundheitsleistungen haben. Deshalb wollen sie so lange weiterstreiken, bis die überquellenden Müllkörbe den Reinigungsfirmen – und deren Kunden – kein andere Wahl lassen, als die Gehälter zu erhöhen.
Ob der Streik erfolgreich sein, ist allerdings nicht abzusehen. Denn häufig werden weniger qualifizierte Jobs in Kalifornien an illegale Einwanderer vergeben, vorzugsweise an solche aus Mexiko oder anderen süd- oder mittelamerikanischen Staaten. Und diese Billigarbeitskräfte sind bereits für einen Dollar pro Stunde zu haben.