Open Text kauft Hummingbird

Red-Dot-Partner in Sorge

25. August 2006, 5:33 Uhr | Michael Hase

Open Text will den Branchenrivalen Hummingbird übernehmen. Nach früheren Akquisitionen fuhren die Kanadier meist den Channel der übernommenen Firma zurück. Das könnte auch Partnern der Hummingbird-Tochter Red Dot passieren.

Der Aufsichtsrat von Hummingbird stimmt dem Übernahmeangebot des Branchenrivalen Open Text zu. Damit geht der Spezialist für Enterprise Content Management (ECM) zum Preis von 490 Millionen US-Dollar an den kanadischen Wettbewerber. Open Text beliefert vor allem Großkunden direkt. In der Vergangenheit fuhr der ECM-Spezialist nach Akquisitionen meist den Channel des übernommenen Unternehmens zurück. Nach dem Kauf von Ixos und Gauss im Jahr 2003 reduzierte er die Zahl der Partner von 80 auf rund ein Viertel. Hummingbird baute dagegen vor gut einem Jahr seine Position im Mittelstandsmarkt aus, als das Unternehmen den Oldenburger Content-Management-Anbieter Red Dot Solutions übernahm. Einige der rund 70 Partner machen sich nicht ganz unbegründet Sorgen. »Wenn Open Text mit Red Dot so umspringt wie seinerzeit mit Gauss und Obtree, dann wird es für uns als Partner schwierig«, befürchtet Rainer Sax, Technischer Direktor bei Elephant Seven in Hamburg. Er habe allerdings die Hoffnung, dass Open Text dem Oldenburger Software-Haus die relative Eigenständigkeit belässt, die es als Hummingbird-Tochter noch besitze.

Marktbeobachtern zufolge sind die Kanadier allerdings auf Partner angewiesen, sollten sie das Red-Dot-Geschäft weiterführen. »Wenn Open Text mit dem Portfolio erfolgreich sein will, muss das Unternehmen über ein Partnerkonzept nachdenken«, sagt der ECM-Berater Bernhard Zöller.

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