Konsolidierung in der Retail-Szene
Retaillieferant TMI ist insolvent
Nachdem die TMI-Gruppe, Lieferant für mehrere Flächenmärkte und Etailer, im vergangenen Monat Insolvenz anmelden musste, können nun einige Verkaufstellen und Online-Shops vorübergehend keine Unterhaltungsmedien anbieten.
Ende September meldete der Medien-Großhändler TMI aus St. Leon-Rot Insolvenz an. Das Unternehmen belieferte Großflächen- und Kleinflächenkunden sowie Online-Shops mit DVDs, Spielen, Speichermedien und Unterhaltungssoftware. Zu seinen Kunden zählte TMI unter anderem Euronics, Medimax oder den Etailer Amazon. Der Umsatz des Familienunternehmens – die Firma wurde von Hans-Joachim und Alexander Wessendorf geleitet und befand sich nach eigenen Angaben zu hundert Prozent im Familienbesitz – lag bei 280 Millionen Euro. TMI verstand sich darüber hinaus als Systemdienstleister und betreute seine Kunden im UE-Bereich und im Buchhandel mit zusätzlichen Services, wie beispielsweise Rackjobbing.
Durch die Insolvenz können mehrere Kunden der insolventen Firma vorübergehend nur eingeschränkt Produkte im Unterhaltungselektronik-Bereich anbieten. Der Shop-Verkäufer Buch.de musste beispielsweise wenig später melden, dass man wegen des Lieferantenausfalls nur noch eingeschränkt DVDs, Software und Games anbieten könne. Der Internet-Anbieter hat seine Jahresprognose gesenkt und sucht nun neue Lieferanten. In diesem Fall könnte der Software- und Mediengroßhändler Koch Media profitieren, der bereits die Media-/Saturn-Märkte beliefert sowie die Rackjobbing-Konkurrenz, wie beispielsweise die VUD GmbH aus München.
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