Auch intern für einen Umschwung sorgen
- Rettungsstrategie für Funkwerk
- Auch intern für einen Umschwung sorgen
Dabei soll Domröse auch intern keine glückliche Hand gehabt haben, erfuhr CRN aus Unternehmenskreisen: Der ausgeschiedene Vorstand habe die Firma geradezu militärisch mit harter Hand geführt. Statt Kreativität zu fördern, habe der Ex- Chef in erster Linie Gehorsamkeit verlangt und nur zu wenigen Mitarbeitern ein Vertrauensverhältnis gepflegt. Auch sei es bis dato nicht gelungen, die früheren Einzelunternehmen zu einer schlagkräftigen Einheit zu verschweißen: »Die Mentalität in Ulm, Nürnberg und Peine ist nach wie vor sehr unterschiedlich «, sagt ein früherer Mitarbeiter.
Die schwierige Aufgabe von Bruckbauer wird es demnach sein, neben der Restrukturierung und dem Aufbau des Carrier-Vertriebs auch intern für einen Umschwung zu sorgen. Standortschließungen, von denen unter anderem in einer DPA-Meldung die Rede war, wird Bruckbauer hingegen nicht ankündigen müssen: »Die Funkwerk AG – und nicht nur FEC – wird rund hundert von derzeit knapp 1.600 Arbeitsplätzen abbauen. Von diesem Abbau sind rund 60 bis 65 Stellen bei dem erst kürzlich übernommenen, französischen Beschallungsspezialisten Bouyer betroffen«, erläutert Bruckbauer. Über die in einigen Medien verkündeten Schließungen bei FEC habe er sich geärgert, da diese Berichte schlicht falsch seien. »Das ist völlig aus der Luft gegriffen – es gab bisher keine Schließungen und es sind derzeit auch keine geplant.« Fest steht jedoch ein Teilrückzug: »Wir werden uns im Auslandsgeschäft aus einigen wenigen Ländern wieder zurückziehen, wo wir bislang nur schwach aufgestellt waren«, räumt Bruckbauer ein.
Klar ist dennoch, dass die Muttergesellschaft Funkwerk AG von Bruckbauer erwartet, dass sich seine Rettungsstrategie in absehbarer Zeit auch in Form von besseren Geschäftszahlen bemerkbar macht. Unter Zeitdruck habe ihn die Firmenmutter nicht gesetzt, betont der neue FECChef. »Druck spüren wir vom Markt und von unseren Kunden. Dem stellen wir uns.« Sollte sich jedoch der Ausbau des Carrier- Geschäfts als Flop erweisen und sollte das Partnergeschäft eher ab- als zunehmen, dann könnte dem neuen Chef doch noch die unangenehme Rolle des Hiobs-Botschafters zufallen: »Wenn sich dort nichts Entscheidendes verändert, gibt es den Laden spätestens in drei Jahren nicht mehr«, ist ein früherer Mitarbeiter überzeugt.
Die Herauslösung der profitablen Funktel könnte ein Indiz dafür sein, dass die Firmenleitung eine Bruchlandung von FEC zumindest nicht völlig ausschließt.
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