Richtfunkrenaissance bei Marconi. Nach dem Scheitern der Wireless Local Loop-Anbieter in den vergangenen Jahren und dem damit verbundenen Untergang des Richtfunks deutet sich nun im Rahmen des Ausbaus der Mobilfunknetze eine Renaissance an: Marconi kann davon bislang am meisten profitieren.

Richtfunkrenaissance bei Marconi

Dr. Stefan Kindt, Vorsitzender der Geschäftsführung der in Backnang bei Stuttgart beheimateten Marconi Communications GmbH, blickt wieder zuversichtlich in die Zukunft: »Wir haben die Phase des Abbaus hinter uns gelassen«, versichert der Manager. Wesentlicher Wachstumsfaktor des TK-Ausrüsters Marconi sind derzeit die Investitionen der Mobilfunkausrüster. Dazu zählen sowohl der geographische Ausbau als auch die Aufrüstung auf GPRS und UMTS. Jürgen Hegemann, Vice President Region East bei O2 Deutschland, kann dies nur bestätigen: Er konnte im Sommer vergangenen Jahres gemeinsam mit Kindt in Berlin das zehntausendste Marconi-Richtfunksystem im O2-Netz in Betrieb nehmen. Besonders weit vorangeschritten ist der angestrebte Ausbau des Netzes mit Richtfunkverbindungen in den neuen Bundesländern. Eine erste Belastungsprobe bestand die Technologie während des Hochwassersommers 2002: Batteriebetrieb und die Unabhängigkeit von Mietleitungen sicherten eine hohe Verfügbarkeit, mobile Richtfunkstationen ließen eine unkomplizierte Hilfe in den besonders vom Hochwasser betroffenen Regionen zu.

Ein zweiter Trend, den Marconi-Manager Kindt für das soeben begonnene Jahr erwartet, ist die erhöhte Investitionsbereitschaft alternativer Netzbetreiber. Sie würden ihre Infrastrukturen ausbauen, um Dienstleistungsbündel aus Sprach- und Datendiensten über DSL anzubieten und so der Telekom Kunden abzujagen.

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres hat Marconi dank dieser Trends sowohl wieder ein positives Betriebsergebnis als auch einen positiven Cash-Flow erzielt. »Wir kommen aus dem Tal der Tränen, da erfüllt uns das mit großer Zufriedenheit«, ist Kindt stolz auf das Erreichte.