RZ-Umzug in zwei Tagen

17. Dezember 2007, 2:14 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Schrank-Klimatisierung

Die Klimatisierung war von Anfang an so konzipiert, dass die in den Schränken entstehende Warmluft durch die rückseitigen perforierten Türen abgesaugt und in einem geschlossenen Umlauf über die Kühlanlage dem Serverraum wieder zugeführt wird. Dabei sind die Klimaanlagen nach dem Prinzip »n+1« redundant ausgelegt. So ist bei Ausfall eines Geräts oder während Wartungsarbeiten der reibungslose Weiterbetrieb der Systeme sichergestellt. »Wir haben die Bereiche der Kühlluftführung im Doppelboden und in den Serverschränken so abgedichtet, dass keine thermischen Kurzschlüsse durch unkontrollierte Luftströme entstehen können«, erklärt Stenzel. Jeder Schrank ist mit jeweils mit zwei Steckdosenleisten ausgestattet, die sich über definierte PCs und Server steuern lassen. Die jeweilige Strombelastung wird über ein Display angezeigt und lässt sich zudem ebenfalls aus der Ferne ablesen.

Gefahren- und Störmeldeanlage Das Brandschutzsystem besteht aus Rauchmeldern und einem schnell anschlagenden Frühwarnsystem. Letzteres basiert auf einem Rauchansaugsystem, dessen Öffnungen sowohl im Doppelboden als auch im Deckenbereich des Serverraums an verschiedenen Stellen Luft ansaugen. Bei Auslösen der Brandschutzroutine werden Anwesende durch optische und akustische Signale (Blitzsirene) alarmiert. Nach 30 Sekunden fordert ein weiteres lautes Signal zum Verlassen des Raums auf und der Löschvorgang wird eingeleitet. Dabei strömt Argongas über ein eigenes Leitungssystem und Düsen in den Serverraum und senkt den Sauerstoffanteil der Raumluft so weit ab, dass der Brand erlischt. Damit kein Überdruck entsteht, wird Luft über eine eigens dafür installierte Klappe nach außen abgegeben. Zudem sind die Seitenwände des Serverraums zur Sicherheit auf erhöhte Druckverhältnisse im Raum ausgelegt. Die neu errichtete Gefahren- und Störmeldeanlage nimmt nicht nur die Signale von den Wasser- und Temperatursensoren, sondern auch von den Bewegungsmeldern auf, die an verschieden Stellen inner- und außerhalb des Gebäudes angebracht sind. Sie verarbeitet diese Signale in vorgegebenen Routinen und gibt alle Betriebs- und Störmeldungen an den zuständigen technischen Mitarbeiter weiter. Die Überwachung der Anlage ist rund um die Uhr sowohl über die Auswertezentrale im Technikraum als auch über ans Netzwerk angeschlossene, definierte PCs möglich. Eine Meldungsweiterleitung an den Dienst habenden Mitarbeiter kann auch per Email oder SMS aufs Mobiltelefon erfolgen. Die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) stellt mit drei Batteriepacks à 20 Kilovoltampere Leistung 15 Minuten lang den weiteren Betrieb der IT-Infrastruktur sicher und sorgt im Falle eines kompletten Stromausfalls für ein kontrolliertes Herunterfahren der Server. Ein redundantes Batteriepack gewährleistet die volle Energieversorgung auch während Wartungsarbeiten an der USV.

Auf Wachstum ausgelegt Nach den Umbauarbeiten, die fristgerecht abgeschlossen werden konnten, fand der tatsächliche Umzug des Rechenzentrums im September an nur zwei Tagen statt. Die zehn Serverschränke sind derzeit etwa zur Hälfte belegt. »Auch die kommunale Verwaltung ist heutzutage in hohem Maße auf IT-Unterstützung angewiesen. Das wird sich in Zukunft durch den verstärkten Einsatz moderner Internet-basierter Bürgerdienste weiter erhöhen, er­klärt Rosemarie Pollmann, Sachgebiet IuK beim Haupt- und Personalamt. Deshalb ist das Rechenzentrum hinsichtlich seiner technischen Möglichkeiten auf ein entsprechendes Wachstum ausgelegt.

Marion Wöhrl ist freie Journalistin in Augsburg


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