RZ-Umzug in zwei Tagen

17. Dezember 2007, 2:14 Uhr |
Das neue Rechenzentrum der Stadt Friedrichshafen entspricht den Sicherheits­anforderungen des BSI und macht die Server zu 99,5 Prozent verfügbar.

RZ-Umzug in zwei Tagen Wachsende Datenmengen und steigende Anforderungen an die Sicherheit und Verfügbarkeit von Daten und Anwendungen machten eine Neukonzeption des Rechenzentrums der Stadt Friedrichshafen notwendig. Dank einer guten Vorbereitung konnte der Umzug innerhalb von nur zwei Tagen realisiert werden.

2007 wurden vom Gemeinderat mit dem Einbau eines behindertengerechten Aufzugs und der Schaffung eines Bürgerbüros erhebliche bauliche Verbesserungen und Modernisierungen im Rathaus der Stadt Friedrichshafen beschlossen. Auch das Rechenzentrum sollte neu konzipiert werden und die Server und Speicher aus dem zweiten Obergeschoss in das Untergeschoss des Rathauses verlegt werden. Mit der öffentlichen Ausschreibung und der Planung des Bauvorhabens wurde das Planungsbüro Eckhardt Lehmann IT-Consul­ting4­you beauftragt. Den Zuschlag für die komplette Installation des neuen Rechenzentrums, des dazu gehörigen Technikraums und der gesamten technischen Ausrüstung erhielt die Meckenbeurer dtm Group. Ausschlaggebend dafür waren vor allem das Branchen übergreifende Know-how und die langjährige Erfahrung des Netzwerkspezialisten bei der Planung und Realisierung von Rechenzentren. »Der Umzug des Rechenzentrums in das Untergeschoss war nötig geworden, weil der bisherige Standort die Anforderungen an Raum und Klimatisierung nicht mehr erfüllen konnte«, so Christoph Maier, zuständiger Projektleiter des Stadtbauamts Friedrichshafen. Außerdem hätten die Räume nicht mehr den vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) gestellten Sicherheitsanforderungen entsprochen. Durch den Umbau sollten die Server besser gegen Feuer, Einbruch und Vandalismus, Nässe und Stromausfall gesichert werden. Die Stadt wollte zudem die Erweiterungsmöglichkeiten deutlich verbessern und die Verfügbarkeit der Server-Landschaft von mindestens 99,5 Prozent auch für die Zukunft sicherstellen.

Technische Ausstattung Die dtm Group hatte acht Wochen Zeit, zwei nebeneinander liegende Räume im Untergeschoss mit einer Größe von insgesamt knapp 80 Quadratmetern zu einem Technik- und einem Serverraum umzubauen. Ein neuer Doppelboden schuf den nötigen Raum für die Klimaanlage, die Versorgungsleitungen sowie für Brandschutz und Feuchtigkeitsschutz. »Beim Einziehen des Bodens war aufgrund der Mindestabstände nach Bauordnung und der zur Verfügung stehenden Raumhöhe millimetergenaues Arbeiten notwendig«, so Herbert Stenzel, zuständiger Projektleiter bei der dtm Group. Der Serverraum mit 55 Quadratmetern wurde mit zehn Standard-Serverschränken, die auf den Trägern des Doppelbodens stehen, und vier Netzwerkschränken ausgestattet. Er bietet zusätzlich Platz für ein in sich geschlossenes Speichernetzwerk (SAN). Für die Verkabelung wurden hier insgesamt 522 Links der Kategorie 7 mit einer Gesamtlänge von 6850 Metern verlegt. Die Verbindungen zwischen den Netzwerk- und Serverschränken sowie den Bestands-EDV-Verteilern wurden mit Glasfaserkabeln mit 24- und 48-Multimode- und Singlemode-Fasern ausgeführt. Im Technikraum installierte dtm drei Klimaanlagen, die Löschanlage, den Elektrohauptverteiler für den Server- und Technikraum sowie den Übergabepunkt der Gefahren- und Störmeldeanlage, über den alle Informationen mittels PC gesteuert werden können. Das Sicherheitskonzept umfasst weiterhin die Bereiche Beleuchtung und Notbeleuchtung, Zutrittskontrolle, Einbruchmeldeanlage sowie unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV). Dabei mussten sowohl in der Planung als auch in der Umsetzung die gegenseitigen Abhängigkeiten der einzelnen Komponenten berücksichtigt werden.


  1. RZ-Umzug in zwei Tagen
  2. Schrank-Klimatisierung

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