CRN: Also liegt die Zukunft der Software-Industrie im Web?
Vogelberg: Ich sehe das nicht schwarz-weiß. Warum nicht Bewährtes mit Neuem kombinieren, statt gleich alles umzuwerfen? SAP hat mit seinem Multi-Millionen-Dollar-Projekt Business ByDesign eine technologisch respektable Leistung hingelegt. Man kann sich allerdings fragen, ob es nicht unverhältnismäßig und naiv ist, anzunehmen, dass sich kleine, traditionell konservativere Unternehmen in Scharen auf etwas völlig Neues stürzen.
CRN: Setzen Sie also auf den goldenen Mittelweg?
Vogelberg: Meines Erachtens liegt die Zukunft darin, das Beste aus beiden Welten zu verbinden. Der wachsende Integrationsgrad, den webbasierte Plattformen und Technologien ermöglichen, wird irgendwann auch die heute bekannten Applikationen verändern. CRM-Funktionalitäten werden beispielsweise verstärkt in ERP-Systemen aufgehen und eine neue Generation von Software entstehen lassen. Als Anbieter von beidem müssen auch wir uns darauf einstellen und schon in unserem Interesse langfristig eine »offene« Strategie verfolgen.
CRN: Sehen Sie Sage angesichts der Finanzkrise auch mittelfristig gut aufgestellt?
Vogelberg: Prognosen sind in einer solchen Situation schwierig. Wir haben allen Unkenrufen zum Trotz jedoch immer an unserer Portfolio-Strategie festgehalten, die sich spätestens jetzt als Vorteil erweist. Durch unsere breite Aufstellung sind wir vor schweren Erschütterungen sicher besser gefeit als manch großer Mitbewerber.
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