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Neues Corporate Design eingeführt

Exklusiv-Interview: »Es wird eine neue Generation von Software entstehen«

Autor:Redaktion connect-professional • 12.11.2008 • ca. 1:55 Min

Inhalt
  1. Sage will wieder mehr Neukunden gewinnen
  2. Ganzheitlicher technologischer Ansatz
  3. »Office Line« wird weiterentwickelt
  4. Exklusiv-Interview: »Es wird eine neue Generation von Software entstehen«

Hoher Besuch auf der Sage-Konferenz: Klaus-Michael Vogelberg, seines Zeichens CTO bei Sage, erklärt im Exklusiv-Interview mit CRN, warum er den klassischen Software- Betrieb nicht über Bord werfen will und die Zukunft dennoch im Internet liegt.

CRN: Sage Deutschland hat das Customer-Relationship- Management-(CRM-)Portfolio in diesem Jahr gleich um zwei neue Lösungen erweitert und erneut in den Mittelpunkt seiner Channel-Aktivitäten gestellt. Warum messen Sie dem CRM-Geschäft eine so hohe strategische Bedeutung bei?

Vogelberg: Zunächst einmal reagieren wir als Anbieter natürlich auch auf den Markt. Dort ist die starke Nachfrage an Funktionalitäten und Lösungen für das Kundenbeziehungsmanagement ein allgemeiner Trend, der aber vor allem das Bedürfnis nach Vernetzung und übergreifenden Informationen widerspiegelt. Wenn man das C inCRM durch ein X ersetzt, kommt man dem eigentlichen Thema sehr nahe. Denn Software wird immer mehr zu einem Werkzeug, Menschen und Informationen zu vernetzen. Das Potenzial von X können Sie nur voll ausschöpfen, wenn der Integrationsgrad der Lösung hoch ist und die Nutzungsmöglichkeiten kundenorientiert sind. Das gilt sowohl für CRM- und ERP-Suites oder jede andere Unternehmens-Software.

CRN: Argumentieren denn nicht alle Software- Anbieter mit Kundenorientierung und hohem Integrationsgrad?

Vogelberg: Ich denke, wir gehen einen Schritt weiter. Die Tatsache, dass wir uns als Lösungsanbieter und nicht als Technologielieferant sehen, impliziert einen besonders hohen Problemlösungsanspruch. Und der ist weder technologisch noch prozessual durch isolierte Applikationen erfüllbar. Deswegen stellen wir schrittweise, aber mit aller Kraft unser gesamtes Lösungsportfolio auf eine webbasierte, offene Plattform, die die nötige Integration erst ermöglicht.

CRN: Also liegt die Zukunft der Software-Industrie im Web?

Vogelberg: Ich sehe das nicht schwarzweiß. Warum nicht Bewährtes mit Neuem kombinieren, statt gleich alles umzuwerfen? SAP hat mit seinem Multi-Millionen- Dollar-Projekt Business ByDesign eine technologisch respektable Leistung hingelegt. Man kann sich allerdings fragen, ob es nicht unverhältnismäßig und naiv ist, anzunehmen, dass sich kleine, traditionell konservativere Unternehmen in Scharen auf etwas völlig Neues stürzen.

CRN: Setzen Sie also auf den goldenen Mittelweg?

Vogelberg: Meines Erachtens liegt die Zukunft darin, das Beste aus beiden Welten zu verbinden. Der wachsende Integrationsgrad, den webbasierte Plattformen und Technologien ermöglichen, wird irgendwann auch die heute bekannten Applikationen verändern. CRM-Funktionalitäten werden beispielsweise verstärkt in ERP-Systemen aufgehen und eine neue Generation von Software entstehen lassen. Als Anbieter von beidem müssen auch wir uns darauf einstellen und schon in unserem Interesse langfristig eine »offene« Strategie verfolgen.

CRN: Sehen Sie Sage angesichts der Finanzkrise auch mittelfristig gut aufgestellt?

Vogelberg: Prognosen sind in einer solchen Situation schwierig. Wir haben allen Unkenrufen zum Trotz jedoch immer an unserer Portfolio-Strategie festgehalten, die sich spätestens jetzt als Vorteil erweist. Durch unsere breite Aufstellung sind wir vor schweren Erschütterungen sicher besser gefeit als manch großer Mitbewerber.