SAP hält nicht an Komplettübernahme von SAP SI fest. Der Softwarekonzern SAP gibt seinen ursprünglichen Plan auf, die Tochter SAP SI vollständig zu übernehmen und von der Börse zu nehmen. Die Zusammenführung wird dennoch vollzogen.
Die SAP AG hat seit ihrem Ende März verkündeten Übernahmeangebot den Anteil am IT-Beratungsunternehmen SAP SI von rund 70 Prozent auf 90 Prozent aufgestockt, die Schwelle von 95 Prozent aber nicht erreicht. Damit kann die Muttergesellschaft die rechtlich selbständige Tochter nicht auflösen und die verkaufsunwilligen Aktionäre im Rahmen des so genannten Squeeze-Out nicht aus dem Unternehmen drängen. Muss sie aber anscheinend auch nicht, denn eine Verlängerung der Angebotsfrist wird es nicht geben, auch keine Nachbesserung beim Kaufpreis in Höhe von 20,40 Euro je SAP SI ?Anteilsschein, wie SAP heute mitteilte. »Die erreichte Anteilsquote erleichtert die beabsichtigte Zusammenführung der Beratungskapazität im SAP-Konzern«, sagte hierzu SAP-Finanzvorstand Werner Brandt.
SAP kann unberührt vom Scheitern der Komplettübernahme ihr Ziel verfolgen, die Beratungs- und Serviceorganisation innerhalb des Konzerns um entsprechende Kapazitäten des Tochterunternehmens aufzustocken. SAP SI bleibt vorerst an der deutschen Börse notiert, wird aber im September aus dem Segment TecDax ausgelistet.