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Wachstumsraten von knapp zehn Prozent

SAP-Outsourcing trotzt der Krise

Entgegen den allgemeinen Rückgängen im SAP-Geschäft kann Outsourcing in diesem Jahr deutlich zulegen. Selbst in den reifen Märkten Westeuropas erwarten die Analysten von PAC in diesem Jahr ein Wachstum von acht bis neun Prozent. Davon profitieren SAP-Partner wie TDS oder Itelligence.

Autor:Michael Hase • 3.6.2009 • ca. 1:30 Min

Inhalt
  1. SAP-Outsourcing trotzt der Krise
  2. Flexibles Abrechnungsmodell
  3. Kein Kostenvorteil durch Offshoring

Die Krise hat inzwischen auch SAP erreicht, und damit auch den Channel der Walldorfer. Nicht nur der Lizenzvertrieb leidet sichtbar unter der Investitionsflaute im Markt, sondern auch das Service-Geschäft geht laut Prognose der Analysten von Pierre Audoin Consultants (PAC) in diesem Jahr in Europa um 2,5 Prozent zurück. Von diesem Negativtrend koppelt sich ein Segment, nämlich Outsourcing, erfolgreich ab: Selbst in den reifen Märkten Westeuropas werden Services zum ausgelagerten Betrieb von SAP-Anwendungen um acht bis neun Prozent zulegen, in fast allen anderen Regionen wachsen sie sogar zweistellig.

Prinzipiell erklärt sich die Nachfrage durch die klassischen Vorteile des Outsourcings wie die klare Zuordnung von definierten Leistungen und vereinbarten Gebühren sowie die Entlastung des Anwenders von IT-Aufgaben, die nicht zu seinem Kerngeschäft gehören. Gerade in der Krise versprechen sich Unternehmen vor allem aber Kostenersparnisse, wenn sie den Betrieb ihrer SAPSysteme an einen Dienstleister abgeben. Dadurch entsteht zusätzliches Marktpotenzial für SAP-Partner, die wie Itelligence oder TDS über Rechenzentren verfügen, in denen sie Kundenapplikationen hosten.

»Wir sehen momentan eine große Nachfrage nach Outsourcing- Dienstleistungen«, bestätigt Thomas Jürgens, Geschäftsführer IT Consulting bei TDS in Neckarsulm, die PAC-Einschätzung. Auch Herbert Vogel, Vorstandsvorsitzender von Itelligence, rechnet damit, »dass Outsourcing überproportional wächst. Gerade jetzt beobachten wir bei Kunden besonders großes Interesse an diesem Thema.« Beide Dienstleister konzentrieren sich vor allem auf den Mittelstand, zu dem der SAP-Definition zufolge Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis 500 Millionen Euro gehören.

Auf künftiges Wachstum sind die Anbieter jedenfalls vorbereitet. So nahm TDS vor wenigen Wochen den ersten Spatenstich für ein neues Rechenzentrum am Hauptsitz Neckarsulm vor. Itelligence weihte bereits vor einem Jahr das dritte Rechenzentrum am Standort Bautzen ein. In der Lausitz verfügt das Bielefelder Systemhaus außerdem über eine Grundstücksfläche für drei weitere Rechenzentren. Im Geschäftsjahr 2008 lag der Anteil des Outsourcing-Geschäfts am Umsatz der Ostwestfalen bei 35 Prozent. In den kommenden Jahren möchte Itelligence-Chef Vogel den Anteil um weitere zehn Prozent steigern, um unabhängiger vom Lizenz- und Consulting- Geschäft zuwerden. »Wir spüren, dass in der Krise Outsourcing an Bedeutung gewinnt. Allerdings muss man innovativ aufgestellt sein, um damit auch Geld zu verdienen.«