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SAP widerlegt Analysten mit starkem Quartal

Der Software-Konzern SAP hat seine Wachstumsziele im dritten Quartal erfüllt. Die Lizenzerlöse erhöhten sich um 17 Prozent. Finanzanalysten rechneten zuvor mit einem niedrigeren Anstieg.

Autor:Michael Hase • 19.10.2006 • ca. 1:20 Min

Mit den Zahlen für das dritte Quartal 2006 belehrt SAP die Finanzwelt eines Besseren. So hat der Walldorfer Weltmarktführer bei ERP-Software seinen Lizenzumsatz um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 691 Millionen Euro gesteigert. Dagegen mutmaßten Analysten noch vor zwei Wochen, die Lizenzeinnahmen seien von Juli bis September nur auf 664 Millionen Euro gestiegen, was einen Zuwachs um 12,5 Prozent bedeutet hätte. Somit liege SAP auf Quartalsbasis unter dem eigenen Wachstumsziel in Höhe von 15 bis 17 Prozent für das Gesamtjahr, folgerten die Finanz-Auguren. Tatsächlich blieben die Walldorfer aber im Rahmen ihrer Planung.

Einen Ausrutscher bei den Lizenzeinnahmen erlaubte sich SAP allein im zweiten Quartal, als die Zuwachsrate mit acht Prozent nur einstellig ausfiel. Ohne Wechselkurseinflüsse wäre SAP aber auch zwischen April und Juni zweistellig geblieben, wie SAP-Chef Henning Kagermann betont. Zugleich verweist der Vorstandssprecher auf elf Quartale in Folge, in denen das Lizenzgeschäft »währungsbereinigt« jeweils zweistellig gewachsen sei. »Diese lange Erfolgsgeschichte beruht maßgeblich auf unserer Strategie des organischen Wachstums und widerlegt die Behauptung unseres größten Mitbewerbers.« Damit pariert Kagermann die jüngste Polemik von Oracle-Chef Larry Ellison. Da sich das organische Wachstum von SAP verlangsame, ändere das deutsche Unternehmen seine Strategie und denke über Akquisitionen nach, hatte Ellison behauptet.

Das Betriebsergebnis von SAP stieg im dritten Quartal 2006 um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 583 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz betrug 2,2 Milliarden Euro, ein Plus von 11 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2005. Mit den aktuellen Zahlen baute SAP die weltweite Marktführerschaft gegenüber Oracle aus. Zwar wuchs der Erzrivale mit seinen »Applications« im zuletzt abgeschlossenen Quartal schneller als SAP, aber auf deutlich niedrigerer Basis. In absoluten Zahlen legte Oracle weniger stark zu als die Walldorfer und kam auf Lizenzeinnahmen in Höhe von 228 Millionen Dollar.

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