SATA-Platten bis zu 16 Prozent billiger. Die Festplatten-Hersteller fahren ihre Produktion zurück, im Markt macht sich dies jedoch noch nicht bemerkbar. Seit der KW 16 haben vor allem SATA-Laufwerke stark an Wert verloren. Eine Besserung erwartet die Branche erst ab August.
Der Fachhandel kann bei Desktop-Festplatten weiter auf fallende HEKs setzen. In den letzten vier bis fünf Wochen hat beispielsweise der Preis für SATA-Laufwerke mit 120 und 250 GByte um bis zu elf Prozent nachgegeben. Disks mit 80, 160 und 200 GByte wurden um rund fünf Prozent günstiger. Der Nachlass bei herkömmlichen ATA-Drives liegt in diesem Zeitraum im Vergleich dazu nur zwischen zwei und sieben Prozent.
Im 10-Wochen-Rückblick sind die HEKs für ATA-Platten durchschnittlich um 7,5 Prozent gefallen. Kostete ein 40-GByte-Laufwerk mit 7.200 Umdrehungen pro Minute in der KW 16 noch 41 Euro, können Reseller ein entsprechendes Drive in der KW 26 ab 37 Euro einkaufen. Eine 80-GByte-Disk ist mittlerweile bereits ab 47 Euro erhältlich. Für eine 120-GByte-Platte müssen derzeit noch circa 61 Euro veranschlagt werden. Marktbeobachter gehen aber davon aus, dass der HEK spätestens Anfang Juli mit einer fünf beginnt.
Im SATA-Bereich ist der Preisverfall seit der KW 16 noch gravierender und liegt bei zwölf bis 16 Prozent. Einzig das 80-GByte-Modell wurde um lediglich fünf Euro (acht Prozent) günstiger. Dies liegt unter anderem an der zurückgehenden Verfügbarkeit. Den 80er Drives widmen die Hersteller jedoch keine größere Aufmerksamkeit mehr, denn die Einstiegskapazität bei SATA-Laufwerken liegt bereits klar bei 120 GByte oder höher.
Dem SATA-Segment gehört die Zukunft. Neben den Harddisk-Anbietern glauben daran vor allem die Hersteller der Controller. »Obwohl einige der Ansicht sind, dass SATA einen relativ langsamen Start hatte, wird es sich bei der Mehrzahl der bis zum Jahresende ausgelieferten Laufwerke um SATA-Versionen handeln«, behauptet Scott Cleland, Director Product Marketing bei AMCC. »Ende 2005 werden fast 90 Prozent aller ausgelieferten Festplatten mit Serial-ATA-Interface ausgerüstet sein.« Hochvolumige und preiswerte Storage-Systeme, einschließlich vieler NAS- sowie Fixed-Content-Lösungen, werden seiner Ansicht nach besonders schnell auf die SATA-Technologie wechseln ? Desktop-Rechner ziehen aber rasch nach.
Noch fehlt es dem Markt allerdings an positiven Impulsen, sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich. Die Disk-Hersteller haben zwar die Produktion gesenkt, dies macht sich aber bisher nicht bemerkbar. Beobachter gehen davon aus, dass die HEKs bis Mitte/Ende August durchgängig um weitere fünf bis acht Prozent sinken werden. Erst mit Ende der Sommerferien sei mit einer Angleichung von Angebot und Nachfrage zu rechnen.