Saubere Seagate-Sales

3. Juni 2004, 0:00 Uhr |

Saubere Seagate-Sales. Wie bereits zahlreiche andere Hersteller bemüht sich auch Festplatten-Spezialist Seagate Technology, den Graumarkt in den Griff zu bekommen. Konsequente Kontrolle der Serienummern und des OEM-Geschäftes sollen den ungeregelten Warenverkehr verhindern.

Saubere Seagate-Sales

Dumping-Offerten als Folge der so genannten Quartals-End-Deals oder Sonderangebote von finanziell unter Druck geratenen Integratoren, aber auch OEMs sorgen immer wieder für Unruhe im Channel. Speziell die Festplattenindustrie als Teil der Komponentenbranche kämpft aufgrund der weltweit einheitlichen Produkte vor allem gegen unerwünschte Broker-Geschäfte. »Schon bei Preisunterschieden von einem oder anderthalb Dollar fliegen die Dinger um die Welt«, bringt Hans-Dieter Blaser, Executive Director Distribution Sales EMEA bei Seagate, die Problematik auf den Punkt. Nur eine konsequente und weltweit einheitliche Preisgestaltung seitens der Hersteller könne verhindern, dass Graumarktgeschäfte dieser Art überhaupt möglich seien. »Auf die Währungskurs-bedingten Preisschwankungen haben wir natürlich keinen Einfluss«, räumt Blaser ein.

Seagate stelle aber durch ein lückenlos nachvollziehbares Seriennummer-Tracking sicher, dass der Weg jeder Festplatte vom ersten Verkauf an nachvollzogen werden könne. »Der Fachhändler kann sich vor dem Kauf von Seagate-Platten auf unserer Webseite informieren, ob die Seriennummern der ihm angebotenen Platten okay sind«, erläutert der Seagate-Deutschland-Chef. Damit will der Hersteller »seine« Vertriebspartner absichern. Vor allem im Hinblick auf eine für den Endverbraucher gesicherte Garantieabwicklung ermahnt Blaser den Handel, nur über autorisierte Quellen zu beziehen.

Unter den OEMs sieht Seagate nur wenige schwarze Schafe. Die großen wie Dell, Hewlett-Packard und Co. hätten ihre Supply Chain mit Just-in-Time-Lieferkonzepten so gut im Griff, dass sie praktisch nie unter dem Druck stünden, ihre Lager außerplanmäßig leeren zu müssen. Kleinere Tier-2-OEMs mit eigener Lagerkapazität kommen nach Blasers Ansicht schon eher in die Versuchung, Festplattenüberschüsse in den Markt zu drücken. »Wir bemühen uns daher gemeinsam mit den Distributoren, die ausgelieferten Stückzahlen möglichst zu begrenzen und den Absatz dieser OEMs anhand der Seriennummern zu verfolgen«, betont der Seagate-Chef.

Kaufmännische Sorgfalt ist gefordert

Eine ebenfalls wichtige Ursache für die Graumarktproblematik sind immer wieder Mehrwertsteuerdelikte. »Dagegen können wir als Hersteller nichts tun.

Das ist eine Aufgabe für die Gesetzgeber in der EU«, fordert Blaser. Erste Schritte auf dem Weg hat der Deutsche Bundestag kürzlich in einer Neuregelung der Umsatzsteuergesetze (UStG) unternommen. § 25d UStG wurde mit einer Vorschrift verschärft, die Fachhändler mit in die Haftung nimmt, wenn sie leichtfertig Produkte zu Konditionen deutlich unter dem marktüblichen Preis einkaufen. Wenn der Fachhändler »nach der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns Kenntnis« vom vorangegangenen Umsatzsteuerbetrug »hätte haben müssen«, kann er der neuen Gesetzesformulierung zufolge zur Verantwortung gezogen werden.

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INFO

Seagate Technology GmbH
Messerschmittstraße 4, D-80992 München
Tel. 089 14305-000, Fax 089 14305-100
www.seagate.com


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