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Zu bescheiden

Schlechte Aufstiegschancen für Frauen

In den meisten Führungspositionen finden sich mehr Männer als Frauen. Daran ist keinesfalls eine Diskriminierung des weiblichen Geschlechtes schuld. Die Bewerberinnen tragen selbst entscheidend zu ihrem Misserfolg bei, so das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Autor:Elke von Rekowski • 11.11.2010 • ca. 0:55 Min

Eigentlich kein Grund zum Lachen: Viele Frauen unterschätzen ihre eigene Leistung und verringern damit ihre Aufstiegschancen in die Führungsetage. (Foto: Amir Kaljikovic - Fotolia.com)
Inhalt
  1. Schlechte Aufstiegschancen für Frauen
  2. Chefsessel dank Selbstüberschätzung

Denn im Wettbewerb um die Besetzung von Führungspositionen schätzen Frauen die eigene Leistung im Durchschnitt geringer ein als Männer. Laut der vom Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlichten Studie trägt das maßgeblich zur Verringerung der Aufstiegschancen der Frauen bei. Für die Studie überprüften die Wissenschaftler anhand eines Tests, ob die männlichen und weiblichen Probanden ihre eigene tatsächliche Leistung korrekt einschätzen konnten. Dazu mussten sie ihre eigene Leistung aus einem früheren Experiment bewerten, in dem unter Zeitdruck einfache Rechenaufgaben zu lösen waren. In einem zweiten Schritt wurden die Teilnehmer in Gruppen aufgeteilt und mussten einen Vertreter wählen, der im Wettbewerb mit anderen für die eigene Gruppe Geld erwirtschaften konnte. Für das interne Auswahlverfahren sollten die Probanden gegenüber ihrer Gruppe eine erneute Einschätzung der eigenen Leistung abgeben. Hierbei konnten sie nun ungestraft »flunkern«, um ihre Chancen zu erhöhen.

Das Ergebnis: Bei entsprechenden finanziellen Anreizen neigten Männer und Frauen gleichermaßen dazu, ihre eigene Leistungsfähigkeit zu übertreiben, um sich gegen die Mitbewerber durchzusetzen. Allerdings hatten die Männer ihre tatsächliche Leistung von vornherein um rund 30 Prozent überschätzt, die Frauen hingegen um weniger als 15 Prozent. Diese Diskrepanz führt den Forschern zufolge dazu, dass die weiblichen Teilnehmer bei den Führungspositionen gemessen an ihrem objektiven Leistungsniveau zu rund einem Drittel unterrepräsentiert waren.