Schlüsselfertige Mail ohne viel Kryptik

22. Mai 2009, 8:03 Uhr |
Das Nicht-Verschlüsseln von geschäfts­relevanten E-Mails ist als Pflichtver­säumnis der Führungsebene zu bewerten.

Schlüsselfertige Mail ohne viel Kryptik E-Mail ist in vielen Unternehmen immer noch das wichtigste Instrument zur Prozess-Steuerung. Insofern ist es merkwürdig und bedenklich zugleich, dass dieses Werkzeug oft mehr als fahrlässig verwendet wird. Dabei gibt es heute sichere Lösungen, ohne dass die Nutzer sich mit allzuviel ­mathematischer Kryptik herumschlagen müssen.

Sicher muss nicht jede E-Mail verschlüsselt werden. Aber es gibt in kleinen und großen Unternehmen, Behörden und Privathaushalten viele Inhalte, die aus Gründen der informationellen Selbstbestimmung der Bürgerinnen und Bürger, der öffentlichen Sicherheit oder legitimer wirtschaftlicher Interessen den neugierigen Augen Dritter entzogen werden müssen. Auch ist die Nichtverfälschbarkeit solcher Dokumente die Voraussetzung für ihre Beweiskraft in einem eventuellen Rechtsstreit. Es zeugt deshalb von mangelndem Risikobewusstsein vieler Unternehmen und Behörden, wenn sie nach wie vor die elektronische Post zwar als wichtiges Prozesssteuerungsinstrument einsetzen, diesen Weg aber in sträflicher »Offenheit« gehen. Das ist kein lässlicher Fauxpas, sondern ein gravierender Managementfehler, dessen haftungsrechtliche Konsequenzen hart sein können. Für entsprechende Versäumnisse der Führungsetage gibt es auch keine Ausreden, denn effiziente Lösungen sind in vielen unterschiedlichen Varianten am Markt längst verfügbar. Dass sicherer E-Mail-Verkehr einen gewissen organisatorischen und kostenmäßigen Mehraufwand bedeutet, ist aber klar. Ein paar Klicks mehr werden es schon sein, aber niemand würde doch vertrauliche Papier-Dokumente nur deshalb nicht kuvertieren, weil ihre Verteilung als Flugblatt billiger und einfacher ist. Was bei der gelben Post Umschlag, Absenderangabe und Einschreibe-Quittung darstellen, das sind beim elektronischen Äquivalent Verschlüsselung und elektronische Signatur. Viele Anbieter versuchen die elektronischen Konzepte so intuitiv und einfach zu gestalten, dass sie der Durchschnittsnutzer nicht als mathematisches Rätselwerk wahrnimmt und fürchtet, sondern tatsächlich nur als Umschlag, Absenderangabe und Einschreibe-Quittung. Mittlerweile wird eine Unmenge von technischen Varianten angeboten, um diese Anmutung zu erreichen.


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