Der Broadband World Forum gilt als echte Fachmesse, auf die sich selten ein Anwender verirrt. Die Lösungen und Strategien, die auf dem BBWF vorgestellt werden, haben jedoch durchaus große Auswirkungen sowohl auf die Branche als auch Unternehmen und privaten Endkunden.
“Bis 2020 wird das Volumen des weltweiten Internetverkehrs voraussichtlich 95 Mal höher sein als im Jahr 2005”, sagte Matt Hancock, Minister für Digitales im Vereinigten Königreich, auf dem BBWF in London. Hancock geht davon aus, dass sich der kabelgebundene Internet-Datenverkehr alle zwei Jahre verdoppeln wird. Wichtig sei es deshalb, dass sichergestellt werde, die notwendigen Kapazitäten für diesen gigantischen Datenbedarf zu schaffen.
Laut Hancock werden 95 Prozent der Briten im nächsten Jahr Zugang zu FTTC (Fibre to the cabinet) haben, mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 24 MBit/s. Doch das geht dem Minister noch nicht weit genug: Statt auf eine Mischung aus Glasfaser und Kupfer zurückzugreifen, hat es sich Hancock zum Ziel gesetzt, den Ausbau kompletter FTTP-Glasfasernetze (Fibre to the premises) sowie von 5G-Mobilfunk voranzutreiben. Dabei will er vor allem auch die großen Provider in die Pflicht nehmen. Zurzeit genießen in Großbritannien gerade einmal zwei Prozent des Landes Zugriff auf echte Glasfasernetze. In Deutschland liegt der Anteil sogar lediglich bei knapp über einem Prozent. Kein Wunder also, dass das Thema auf dem BBWF heiß diskutiert wurde.
Dass der Bedarf nach mehr Breitband und einer leistungsstärkeren Infrastruktur stark zunimmt, liegt nicht zuletzt daran, dass selbst ganz normale Haushalte bereits heute über Heimnetze verfügen, bei denen vom Router über den Laptop bis hin zur Spülmaschine alles miteinander verbunden ist. Dass dabei jedoch nicht immer hohe Datenraten nötig sind, zeigte auf dem BBWF ein Blick auf die neusten Smart-Home-Entwicklungen.