Schule und IT: Fliegende Klassenzimmer. Fast alle namhaften Computerhersteller entwickeln komplette Lösungen für Schulen: Rechner, Drucker und Netzwerk sind mobil und kompakt verpackt in einem Computerschrank untergebracht. Diese Systeme sind zwar nicht ganz billig, aber dafür erhalten die PC-Zuständigen alles aus einer Hand. Fachhändler werden von allen Anbietern dringend gesucht.
Mobile Computerräume sind ein gutes Geschäft für Hersteller und Vertriebspartner. »Wir verzeichnen eine konstant hohe Nachfrage«, bestätigt Christian Lorscheider, Vertriebsmitarbeiter des Systemhauses ASB Informationstechnik, die eine Klassenzimmer-Lösung für Notebooks von Fujitsu-Siemens entwickelt haben. Der rollbare Computerschrank mit WLAN-Anbindung hat Platz für bis zu 17 Lifebooks oder Amilo Pro Notebooks und einen Netzwerkdrucker.
ASB verkauft die »Mobile School« sowohl selbst, als auch über einige ausgewählte Vertriebspartner. Als Reseller kommen vor allem größere Systemhäuser in Frage, meint Lorscheider. Denn die Lösung sei beratungsintensiv und eben kein standardisierter Distributions-Artikel. Dafür verspreche der rollende Computerraum aber auch interessante Zusatzgeschäfte. ASB gibt die »Mobile School« auf Wunsch auch leer ab, damit die Reseller bereits an der Hardware verdienen können. Dazu kommen dann noch Beratungs-, Integrations- und Wartungsleistungen.
Inzwischen haben fast alle Computerhersteller, darunter Apple, Toshiba und IBM die »fliegenden Klassenzimmer« im Portfolio. Actebis vertreibt seit rund einem Jahr exklusiv das »NetEducation Center« von Hewlett-Packard. Der mobile Computerraum bietet Platz für bis zu 21 Notebooks, einen Projektor, einen netzwerkfähigen Laserdrucker und das Wireless-LAN-Netzwerkmanagement. Der Distributor verkauft das Komplettsystem vor allem an Systemhäuser. »Diese sollten Netzwerk- und Security-Know-how mitbringen, denn das System ist doch sehr beratungsintensiv«, betont Markus Borrmann vom HP Projektteam des Distributors.
Der Schweizer Hersteller PRM Tec hat eine mobile all-in-one-Lösung für Bildungseinrichtungen entwickelt. Die Komplettlösung soll Händler Zusatzgeschäfte in Form von Hard- und Software sowie Wartungs- und Serviceleistungen ermöglichen. Hinter dem kryptischen Kürzel PRM V1 verbirgt sich ein komplett vernetztes, mobiles Klassenzimmer. Das von der Schweizer PRM Tec entwickelte Transportsystem kann die gesamte IT-Ausstattung eines Klassenzimmers aufnehmen. Die erweiterbare Transportbox verfügt über ein Docking-Modul für bis zu 24 Notebooks, einen Access Point für WLAN und Internetzugang sowie Stellplätze für Server, Drucker, Scanner und Beamer. Die Internet-Anbindung erfolgt über ein einziges Ethernet-Kabel. Die Standard-Version für bis zu zwölf Notebooks kostete im Verkauf 3.500 Euro, die mit 24 Notebooks rund 5.000 Euro.
Der erst Ende des vergangenen Jahres gegründete Hersteller PRM Tec verkauft die Eigenentwicklung seit Oktober in der Schweiz und inzwischen auch in Deutschland, Österreich und Frankreich. Geschäftsführer Mathias Pirchl sucht für sein Produkt noch Systemintegratoren und Distributoren. Die Margen liegen je nach Abnahmemenge zwischen 15 und 30 Prozent, erklärt Pirchl. Außerdem verspreche das System auch für kleine Händler Zusatzgeschäfte in Form von Hardware, Zubehör und Software, wie Virenscanner oder URL-Filter. Durch die Remote-Support-Möglichkeit könnten selbst kleine Händler für das System Service und Support anbieten.
Mit dem Kommunikationsserver Ben Hur II, der ursprünglich für kleine und mittelständische Unternehmen konzipiert war, adressiert der Anbieter Pyramid jetzt explizit auch Schulen. Den Vertrieb an die Bildungsstätten übernimmt der Fachhandel, der schon gute Erfahrung mit dem Produkt gemacht hat. »Das Konzept kommt gut an«, bestätigt Frank Söder, zuständig für Schulen bei der Nördlinger Kutschbach Electronic GmbH, die viele Schulen als Kunden bedienen. Die Appliance bietet einen sicheren Internetzugang, VPN-Verbindungen, Certificate Authority, Proxy, Webserver, Fax- und SMS-Server, Mailserver und Fileserver. Optional kommen noch eine Antiviruslösung sowie ein Content- und Spam-Filter hinzu. Schulen erhalten Ben Hur für eine speziellen Rabatt von 20 Prozent unter VK, der für das kleinste Basismodell 1.995 Euro kostet.
Derzeit läuft in Bonn ein Schulprojekt, in dem über einen zentralen, hoch dimensionierten Ben Hur die Lehrer-Schüler-Verwaltung inklusive Viren- und Contentschutz abgewickelt wird. Schulen, die teilnehmen wollen, sind über ein Virtual Private Network (Ben Hur Companion) an diesen Server angebunden und entrichten sozusagen eine Lizenzgebühr. Schon bei der Teilnahme von 100 Schulen liegt dieser Lizenzpreis für eine Schule nur noch bei 630 Euro ? und das ohne den üblichen Schulrabatt von 20 Prozent.
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Actebis Peacock GmbH
www.actebis.de
ASB Informationstechnik GmbH
www.asbinfo.de
Fujitsu Siemens Computers GmbH
www.fujitsu-siemens.de
Hewlett-Packard GmbH
www.hewlett-packard.de
PRM Tec AG
www.prmtec.com
Pyramid Computer GmbH
www.pyramid.de