Bei Sharp in Halle 1 steht ein riesengroßer LCD-Bildschirm. Das 65-Zoll-Gerät hat eine Auflösung von 1.920 x 1.080, kann also die volle HD-Auflösung unskaliert wiedergeben. 65-Zoll entsprechen 165,1 Zentimetern Bilddiagonale. Jetzt zur Ernüchterung: das Gerät kostet zirka 19.000 Euro! Trotzdem, schön so etwas einmal gesehen zu haben, ich wäre gerne voller Erfurcht davor niedergekniet, das hätten die Messebesucher jedoch sicher komisch gefunden…
Damit der "Große" sich nicht so alleine fühlt, hat Sharp natürlich die gesamte Produktpalette ausgestellt. Zwei LCDs hat der Hersteller mit einer zusätzlichen Wellenlänge für Rottöne ausgestattet und will damit die Farbdarstellung verbessern. Auf dem Messestand waren zwei Geräte jeweils neben einem gleich großen mit zusätzlicher Farbe gegenübergestellt. Das Ergebnis war gut zu sehen. Vor allem in den Testbildern mit Menschen oder Erdbeeren war der Unterschied sehr deutlich.
Ein paar Meter weiter, auf dem gleichen Stand, steht der neue HD-Projektor von Sharp. Das DLP-Gerät liefert volle HD-Auflösung, wirkt jedoch etwas groß. Zudem ist er der erste echte Heimkinoprojektor des Herstellers. Es gibt zwar einige Business-Modelle, die zur Not auch im Heimkino ihren Dienst verrichten, aber hier wird das Portfolie erweitert.
Besonders interessant war Sharps neue Technologie: Bildschirme die zwei verschiedene Bilder anzeigen. Dabei geht es jedoch nicht um diese eigenartigen Lösungen, mit denen Ehepartner zwei Filme gleichzeitig sehen können - Sharp sieht den Einsatzbereich in Verkehrsleitsystemen, Car-Navigation, Laptops und Geldautomaten.
Im Auto sieht beispielsweise der Fahrer die Navigationsgrafik und der Beifahrer die herkömmliche Anzeige des Radios. Sieht man von vorne, also gerade, auf das Display, entsteht ein Misch-Bild.
Für Geldautomaten lässt sich die Technik noch effizienter integrieren. So sind auch von der Seite alle Infos zu sehen. Doch sobald der Kunde den Bildschirm berührt, wird die seitliche Einsicht deaktiviert oder durch ein beliebiges Bild, beispielsweise Werbung, ersetzt.
In den letzten drei Bildern habe ich ein Panel von links, vorne und rechts fotografiert, um die Technik zu demonstrieren. Es handelt sich bei allen Bildern um das gleiche Gerät.
Die Funktionsweise ist ähnlich wie bei Wechselbildern für Kinder (die aus den Cornflakes-Packungen). Ein Display zeigt im Hintergrund ein einziges, aber gemischtes Bild an. Dieses wird durch spezielle Filter getrennt und in einen bestimmten Winkel gebracht wird.