Sheffield-Studie: »Generation Google« bleibt oberflächlich (Fortsetzung)
- Sheffield-Studie: »Generation Google« bleibt oberflächlich
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Die Tendenz zur oberflächlichen, ungenauen Recherche zeigt sich laut der Untersuchung aber nicht nur bei Jugendlichen. Auch bis hin zu den Professoren fiel dieses Phänomen auf. Diese Ergebnisse widerlegen die Annahme, dass die jungen Menschen gewohnt sind, mit der Online-Suche umzugehen. Sie beherrschen auch die technischen Mittel dazu nicht. Stattdessen sind sie nur mit populären Seiten wie Facebook oder Wikipedia vertraut. Sie haben aber kein fundiertes Wissen.
»Ich stelle fest: Die Erwartungshaltung der Schüler gegenüber der Recherche im Netz meist größer ist als die Informationen, die sie dann tatsächlich darüber beziehen«, meint auch Max Schmidt, Vorsitzender des bayrischen Philologenverbandes (bpv), im Gespräch mit pressetext. Nach Aussage der Studie können viele Jugendliche nicht zwischen Blog-Postings und fundierten Informationen unterscheiden. Auch diesen Fakt unterstreicht Schmidt: »Die private Meinung irgendeines anderen Nutzers kann oft nicht von wissenschaftlichen Informationen unterschieden werden.« Die Schüler sind zudem nicht daran gewöhnt, mehrere Quellen zu prüfen. Ihnen reicht offenbar meist der erstbeste Treffer.
Es fällt auch auf, dass rund 20 Prozent der Teenager als »digitale Dissidenten« gelten: Sie wollen mit Informatik nichts zu tun haben. Außerdem denken sie, dass der Computer etwas für den Vater sei, aber nicht für die eigene Generation. Weitere 57 Prozent boykottieren das Internet zwar nicht, nutzen es aber auch nicht intensiv. Künftig wird es wichtig sein, dass die Jugendliche einen richtigen Umgang mit den neuen Technologien erlernen. Dies ist Vorraussetzung, um diese überhaupt angemessen nutzen zu können. In den Schulen gibt es bislang wenig Angebote in diese Richtung. »Meist ist der Umgang mit solchen Dingen wie Online-Recherche in den Informatikunterricht je nach Ermessen des einzelnen Lehrers eingebunden", so Schmidt. Zumindest in Bayern soll sich das aber künftig mit der Einführung spezieller Seminare zu dem Thema ändern.