Siemens kündigt Produktoffensive an: Designerhandys für Großstadt-Schmetterlinge. Mit Designerhandys für immer speziellere Zielgruppen und einer Preissenkung im Einsteigersegment reagiert Siemens auf die Preis- und Produktoffensive von Marktführer Nokia.
Nach dem Misserfolg seiner Modehandys der Xelibri-Linie setzt Siemens in seiner Handy-Produktpalette verstärkt auf stylische Produkte, die auf immer speziellere Zielgruppen zugeschnitten sind. Zwischen 25 und 30 Produktinnovationen sollen noch bis Jahresende auf den Markt kommen, versprach Thorsten Heins, seit kurzem Leiter des Siemens-Geschäftsbereichs Mobile Phones, bei der Präsentation der beiden neuen Designhandys SL65 und CFX65. Dazu zählten zwar auch reine Nachfolgeversionen bestehender Handys oder Geräte ausschließlich für den asiatischen oder nordamerikanischen Markt. Heins kündigte aber auch neue, ausgefallene Designs an, »die man so noch nicht kennt«. Auch ein Spielehandy könne man sich vorstellen. Nach dem Debakel der Xelibri-Linie hat man sich in München aber endgültig von dem Gedanken verabschiedet, Handys wie modische Accessoires in wechselnden Kollektionen auf den Markt zu bringen und über neue Absatzkanäle wie Modeboutiquen oder Kaufhäuser zu verkaufen. Limitierte Sondereditionen, wie das SL55 für Escada, wird es laut Heinz auch künftig geben. An den etablierten Vertriebskanälen Handel, Retail und Netzbetreiber werde sich aber nichts ändern.
Für die beiden neu vorgestellten Kamerahandys SL65 und CFX65 hat sich die Münchner Designerschmiede Designaffairs besonders ins Zeug gelegt. So soll das Klapphandy CFX65 mit der changierenden Oberschale Käufer des Typs »social butterfly«, junge Trendsetter mit regem Sozialleben, ansprechen. Das GPRS-Gerät verfügt über ein Farbdisplay mit 65.000 Farben, VGA-Kamera mit Vierfach-Zoom und LED-Fotoblitz. Weitere Funktionen sind polyphone Klingeltöne, MMS, Java-Unterstützung, eine Freisprechfunktion sowie eine Infrarotschnittstelle. Dazu gibt es Zubehörprodukte, wie die Handytasche »Textile Case FCT-600«, die Headsets »Purestyle HHS-610 und 510« sowie das Car Kit »Easy HKP-630«. CFX65 soll im August auf den Markt kommen und im mittleren Preissegment angesiedelt sein.
Das Triband-Handy SL65 ist wie der Vorgänger SL55 mit einer markanten Schiebetastatur ausgestattet. Zur Ausstattung gehören eine VGA-Kamera mit fünffachem Digitalzoom und Videofunktion sowie ein ansteckbarer Blitz. Bilder und Videos können per MMS oder über den integrierten E-Mail-Client versendet werden. Wie beim CL55 steht für den drahtlosen Datenaustausch nur die Infrarotschnittstelle zur Verfügung, auf Bluetooth wurde verzichtet. Das GPRS-Gerät bietet einen internen Speicher mit elf MByte, polyphone Klingeltöne, Java-Unterstützung, Organizer-Funktionen und eine Freisprecheinrichtung. Dazu gibt es eine Reihe von Originalzubehör, wie das Headset »Purestyle HHS-610«, »Car Kit Easy HKP-620« oder den ansteckbaren Handyblitz »Flash IFL 600«.
Das Mode-Handy kommt im September auf den Markt. Genaue Preisangaben wollte Siemens nicht machen.
Bei der Vorstellung der neuen Geräte kündigte Siemens gleichzeitig auch eine Preissenkung für Einsteigergeräte an. Der Hersteller reagierte damit als erster auf die Preisoffensive des Konkurrenten Nokia. Der finnische Marktführer hatte nach dem Verlust von Marktanteilen im ersten Quartal 2004 versucht, den Abwärtstrend mit Preisnachlässen und einer Produktoffensive zu stoppen. Vor allem im Einsteigersegment wird sich der Preis- und Kostendruck dadurch noch verschärfen.
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