Siemens pokert beim Ausstieg aus FSC
Siemens hat dem japanischen Konzern Fujitsu seinen Anteil am Gemeinschaftsunternehmen Fujitsu Siemens Computers (FSC) angeboten. Jetzt geht es um Geld und um die Zukunft der PC-Fertigung in Deutschland.
Laut einem Aufsichtsrat von Siemens hat der Münchner Konzern seinem Joint-Venture-Partner Fujitsu ein Angebot unterbreitet, den Siemens-Anteil am Gemeinschaftsunternehmen FSC zu übernehmen. »Jetzt geht es nur noch um den Preis«, zitiert die Wirtschaftswoche den Siemens- Kontrolleur in ihrer aktuellen Ausgabe. Damit ist der Ausstieg von Siemens aus der PC-Fertigung beschlossene Sache, auch wenn die Konzerne jede Stellungsnahme nach wie vor verweigern. Um Geld geht es bei den Japanern auch bei der Frage, ob sie das PC-Geschäft im Alleingang fortsetzen. Fujitsu, so der Bericht, sei dazu bereit, »sofern der Kaufpreis stimme«.
Aber auch andere PC-Hersteller zeigen Interesse, allen voran der chinesische PC-Fertiger Lenovo, der 2004 das PC-Geschäft von IBM übernommen hatte. Mit Argwohn beobachten die Arbeitnehmervertreter die Entscheidung des Siemens-Chefs Peter Löscher, sich aus der Computerfertigung endgültig zurückzuziehen. Von den 10.500 FSC-Mitarbeitern sind rund 6.200 in Deutschland beschäftigt, davon allein zirka 2.000, die am Produktionsstandort Augsburg arbeiten. Weitere deutsche Fertigungs- bzw. Forschungsstandorte unterhält FSC im ostdeutschen Werk Sömmerda, zu DDRZeiten Sitz des Computerbauers Robotron, sowie in Paderborn und München. Ein Sprecher der IG Metall München bekräftigte, dass die IG Metall auf den Erhalt der Werke bestehe.
Die FSC-Partner sind jedenfalls zunehmend irritiert ob der dürftigen Nachrichtenlage und der fehlenden Bestätigung der Meldungen durch den Hersteller. Harald Tews, Chef des Nürnberger Systemhauses Schuster & Walther, kritisiert beispielsweise: »Irgendwann ist es an der Zeit, dass FSC in Richtung Partner und vor allem Kunden kommuniziert. « Von den neuesten Entwicklungen erfahre man zurzeit nur aus Medien (CRN berichtete).