Siemens-Sparte SBS rutscht in die roten Zahlen. Umsatz und Gewinn sind bei der Siemens AG im dritten Geschäftquartal gestiegen. Der IT-Dienstleister SBS dagegen verzeichnete in allen wichtigen Kennzahlen Einbußen. Auch die Handy-Sparte von Siemens schreibt Verluste.
Siemens-Chef Heinrich von Pierer zeigte sich mit dem dritten Geschäftsquartal von April bis Juni insgesamt zufrieden und geht davon aus, die eigenen Zielsetzungen für das am 30.September 2004 zu Ende gehenden Geschäftsjahres übertreffen zu können. Ein verbessertes konjunkturelles Umfeld sowie die von Siemens eingeleiteten Kostensenkungen (»Go for Profit and Growth«) hätten sich im guten Quartalsergebnis niedergeschlagen, kommentierte der scheidende CEO.
Der Konzern hat den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5 Prozent auf 18,2 Milliarden Euro gesteigert. Dazu trug vor allem ein starker Monat Juni bei. Der Gewinn nach Steuern legte um 29 Prozent auf 815 Millionen Euro zu, das operative Ergebnis verbesserte sich um 21 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro.
»Go for Profit« greift bei SBS nicht Mit den ITK-Geschäftsbereichen des Siemens-Konzerns kann von Pierer allerdings nicht mit zufrieden sein. Die Margen liegen durchweg unter der von Pierer gesetzten Mindestmarke von 6 Prozent.
Die Konzerntochter SBS, die weltweit IT-Dienstleistungen erbringt, rutsche im dritten Quartal mit einem Ebit-Verlust von 2 Millionen Euro sogar ins Minus. Im Vorjahr verbuchte SBS immerhin noch ein bescheidenes Plus von 17 Millionen Euro. Eine nachhaltige Verbesserung ist kaum in Sicht, da der Auftragseingang um 6 Prozent zurückging. Beim Umsatz büßte SBS im Jahresvergleich 11 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro ein. Preisdruck, ein schwaches Marktumfeld sowie »Verzögerungen bei der Umsetzung von Kapazitätsanpassungen«, wie aus München zu hören ist, haben zum Quartalsverlust beigetragen. Viel Arbeit also für den neuen Vorsitzenden des Bereichvorstands SBS, Adrian von Hammerstein, der erst kürzlich die Nachfolge von Paul A. Stodden antat (CRN-Online berichtete).
Handy-Sparte im Minus Geringere Preise haben auch der Handy-Sparte von Siemens zu schaffen gemacht. Trotz eines Umsatzsprungs auf 996 Millionen Euro verdoppelte sich der Quartalsverlust gegenüber dem Vorjahr auf 88 Millionen Euro. Ausgeglichen wurde das negative Ergebnis aber durch das Geschäftsgebiet mobile Netzwerke. Bei einem Umsatz von 1,18 Milliarden erzielte Siemens hier ein Plus von 133 Millionen Euro (Vorjahr plus 36 Millionen). Insgesamt stiegt der Umsatz der Sparte ICM um 13 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro und erreichte ein Ebit von 64 Millionen Euro nach 17 Millionen im Vorjahr.
Umsätze bei ICN stagnieren Das Geschäft mit Netzwerkprodukten und Services für Telekommunikationskunden und Unternehmen stagnierte im dritten Quartal 2004 auf Vorjahresniveau. Siemens erzielte hier Erlöse von 1,68 Milliarden Euro, konnte aber nachhaltig ein positives Ebit von 51 Millionen Euro schreiben. Im Vorjahr war noch ein Verlust von 125 Millionen Euro angefallen. Der Auftragseingang dagegen sank um 8 Prozent.