Unter Machine-to-Machine-Communication wird üblicherweise die automatische Datenkommunikation über Mobilfunknetze zwischen beliebigen Geräten im Feld mit einer zentralen Instanz verstanden. Mobilfunknetze sind weltweit standardisiert und können von Unternehmen sehr einfach genutzt werden, ohne in eigene Infrastruktur investieren zu müssen. Das einzige, was man dafür benötigt, ist eine geeignete SIM-Karte. Das klingt einfach – ist es aber meistens nicht.
Die SIM-Karte (Subscriber-Identity-Module) legt fest, in welche Netze sich diese einbuchen kann, welche Dienste unterstützt werden, welche Tarife verfügbar sind, wie sicher die Datenkommunikation erfolgt und wie diese erreichbar und vernetzbar sind. Die IT-Systeme, die dabei im Hintergrund bei den Mobilfunknetzbetreibern (MNO) sowie bei M2M-Connectivity-Service-Providern (M2M-CSP) laufen, sind äußerst komplex. Da Mobilfunknetze ursprünglich nicht für M2M-Anwendungen entwickelt wurden, laufen M2M-SIM-Karten in völlig anderen IT-Systemen. Nur so können die speziellen Anforderungen im M2M-Bereich erfüllt werden – herkömmliche Handy-SIM-Karten sind dem nicht gewachsen.
Die Schwierigkeit für Anwender und Anbieter von M2M-Lösungen besteht nun darin, die Unterschiede zu verstehen und die Vorteile von M2M-SIM-Karten für sich nutzbar zu machen. Hier bieten unabhängige M2M-CSP mit entsprechenden netz-unabhängigen Connectivity-Diensten und kompetenter Beratung einen wichtigen Mehrwert.
Was haben IoT und Industrie-4.0 mit M2M zu tun?
Sowohl das Internet-of-Things (IoT) als auch Industrie-4.0 und M2M umfassen die Vernetzung von Geräten und Maschinen zur Erfassung von immensen Datenmengen, um daraus neue Geschäftsmodelle zu kreieren und Prozesse zu optimieren. Während IoT keine Segmentierung vornimmt und generell die Vernetzung beliebiger Objekte umfasst, fokussiert sich Industrie-4.0 auf die „Informatisierung“ – das Erzeugen und Nutzung von Daten, um daraus weitere Informationen zu generieren – der klassischen Industrien, wie zum Beispiel der Produktionstechnik.
Dabei geht es nicht nur um die Kommunikation von Objekten mit einem zentralen Server, der zum Beispiel Sensordaten sammelt, sondern auch um die Kommunikation der Geräte untereinander. Dazu werden je nach Anforderung drahtgebundene oder drahtlose Übertragungstechniken genutzt. Mobilfunknetze spielen aber auch hier eine immer größere Rolle. Die weltweite Verfügbarkeit, niedrige Latenzzeiten sowie fallende Preise erhöhen die Akzeptanz von Mobilfunk für das Internet der Dinge sowie für Industrie-4.0.
Sollen über Mobilfunk vernetzte Objekte direkt über Datenverbindungen miteinander kommunizieren, so sind SIM-Karten erforderlich, die über feste IP-Adressen verfügen und eine SIM-to-SIM-Datenkommunikation zulassen. Einge Mobilfunkbetreiber unterbinden dies jedoch aus Sicherheitsgründen, um zu verhindern, dass ungewollt Datenmengen – wie zum Beispiel Spam – aus dem Netz auf einer SIM-Karte auflaufen. Selbst wenn diese Daten im Gerät keinen Schaden anrichten können, so erzeugen sie doch Last im Netz sowie überhöhte Kosten, die der Vertragsinhaber der SIM-Karte tragen muss. Es ist also ratsam, sich vor der Wahl einer SIM-Karten-Lösung über die Möglichkeiten und Risiken zu informieren und einen kompetenten Service-Partner zu wählen.