Männerüberschuss in MINT-Berufen

Sind die Hormone schuld?

18. Juli 2011, 13:30 Uhr | Elke von Rekowski
Sorgt Testosteron für technisches Interesse? (Foto: Tomasz Trojanowski - Fotolia.com)

Einen Zusammenhang zwischen dem vorgeburtlichen Hormonspiegel und den späteren Berufsinteressen von Frauen und Männern wollen jetzt Wissenschaftler der Uni Konstanz nachgewiesen haben. Ihre Beobachtung: Je höher der pränatale Testosteronspiegel, desto höher ist das Interesse an Technik.

In einer Studie mit über 8.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben die Psychologen Dr. Benedikt Hell und Katja Päßler entdeckt, dass ein hoher vorgeburtlicher Testosteronspiegel signifikant mit der Ausbildung eines eher technischen Berufsinteresses einhergeht. Ein niedriger vorgeburtlicher Testosteronspiegel hingegen führt den Wissenschaftlern zufolge eher dazu, dass die entsprechende Person eher an sozial orientierten Berufen Interesse hat.

»Unsere Ergebnisse führen zu der Implikation, dass wir keine Gleichverteilung der Geschlechter in Studiengängen oder Berufen erwarten können oder gar fordern sollten«, meint Benedikt Hell. Generalisieren wollen die Forscher jedoch offenbar nichts. Sie weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei den Ergebnissen um Tendenzen in einer großen Stichprobe handelt, die keine Rückschlüsse auf den Einzelfall zulassen.

Die Studie »Are occupational interests hormonally influenced?« ist in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift «Personality and Individual Differences« veröffentlicht worden.


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