Millionenabschreibung

Skype bringt Ebay in die roten Zahlen

25. Oktober 2007, 7:20 Uhr |

Einen Verlust von fast einer Milliarde Dollar muss Ebay für das dritte Quartal 2007 ausweisen. Dafür verantwortlich sind Abschreibungen für den Firmenwert des 2005 übernommenen VoIP-Anbieters Skype. Aber auch beim Auktionsgeschäft ist nicht alles Gold, was glänzt.

Der Voice over IP (VoIP-)Anbieter Skype sorgte in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen: Mit Niklas Zennström trat Anfang Oktober nicht nur der Gründer und Leiter des Unternehmens von seinem Posten zurück, sondern erklärte bald darauf auch noch unverblümt, Ebay habe für Skype zuviel bezahlt. Zwar konnte der Telefonie-Dienst im vergangenen Quartal seinen Umsatz um 96 Prozent auf 98 Millionen Dollar und die Benutzerzahl um 81 Prozent auf 246 Millionen steigern, doch verglichen mit der von Ebay 2005 gezahlten Kaufsumme von 2,6 Milliarden Dollar bleibt die Geschäftsentwicklung von Skype deutlich hinter den Erwartungen zurück. In der Bilanz für das dritte Quartal 2007 rückte Ebay dieses Missverhältnis nun mit einer Firmenwert-Abschreibung von 1,39 Milliarden Dollar zurecht.

Weniger Auktionen

Die Folge: Trotz einem gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent auf 1,89 Milliarden Dollar gestiegenen Umsatz muss Ebay in dem Quartal beim operativen Ergebnis einen Verlust von 938 Millionen Dollar ausweisen – vor Jahresfrist konnte man noch einen Gewinn von 339 Millionen verbuchen. Zulegen konnte Ebay allerdings im Kerngeschäft. Der mit Auktionen erwirtschaftete Umsatz stieg um 26 Prozent auf 1,32 Milliarden Dollar. Doch ist hier nicht alles Gold, was glänzt: So ging die Zahl der Auktionen in den Monaten Juli bis September um fünf Prozent auf 556 Millionen zurück, während der Gesamtwert, der auf der Plattform verkauften Artikel um 14 Prozent zunahm – ein Indiz dafür, dass Ebay weiterhin an einer Schwäche des Privatkundengeschäfts krankt und professionelle Händler für einen Großteil des Umsatzes sorgen.


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