Die Anforderungen
- So punkten Sie bei den »Silver Surfern«
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- Die Anforderungen

Zwar sind die heutigen Senioren keine technikfremden, inaktiven Menschen mehr, wie es vielleicht noch zu Beginn des Internets der Fall war: Viele der heutigen Generation 50+, der Best-Ager, "Empty Nesters", 60+ oder Silver Surfer hat bereits jahrelange Erfahrung mit dem Internet. Dennoch, mit dem Lebensalter ändern sich die Ansprüche. Gerade in diesen gestiegenen Ansprüchen liegt ein enormes Potential, über das sich Online-Shops von anderen abgrenzen können, um sich erfolgreich um die älteren Zielkunden zu bewerben.
Erst letztes Jahr schockte das Ergebnis des Usability-Monitors der Agenturgruppe Syzygy , nach dem es kein einziger älterer Proband geschafft hatte, auf der TUI-Plattform eine Reise zu buchen. Die eResult GmbH untersuchte, wie man Webseiten auch für Best-Ager komfortabel nutzbar macht.
Hier die wichtigsten Erkenntnisse:
• Die Größe der Klick- und Schaltflächen sollte an die eingeschränktere Bewegungsfreiheit älterer Hände angepasst werden. Filigrane Schaltfächen sind für Ältere schwer zu treffen.
• Um der nachlassenden Sehstärke im Alter gegenzusteuern sollten die Farben so gewählt werden, dass sich starke Kontraste ergeben.
• Animationen bedeuten für ältere Nutzer oft Stress und sollten daher sehr sparsam eingesetzt werden.
• Für Icons und Symbole gilt, was für Schaltflächen gilt: Je kleiner, desto schlechter können sie erkannt und angeklickt werden.
• Die Funktion von Scrollbalken wird von Älteren nicht immer erkannt. Informationen, die nur über ein Scrollen erreicht werden können, werden dadurch leicht übersehen.
• Texte sollten in verständlichem Deutsch gehalten, Anglizismen und Fachwörter vermieden werden. Die Schriftgröße sollte nicht zu klein und möglichst auch veränderlich sein. Allerdings sagt eResult:»Auch wenn es wie ein Klischee klingt: Ältere Generationen lesen noch. Also können auch einige Funktionen etwas näher und genauer beschrieben werden.«
• Systemmeldungen sind geeignet, Ältere zu verwirren. So berichtet Claus Wagner von eResult von einer älteren Dame, die sich telefonisch meldete und darauf bestand, den Schaden wieder gutzumachen, den sie angerichtet habe. Sie habe das Internet kaputtgemacht, was ihr besonders wegen der vielen betroffenen Menschen weltweit extrem peinlich war. Entnommen hatte sie diesen Umstand einer für sie unverständlichen, englischsprachigen Fehlermeldung auf den eResult-Webseiten: Allein, dass es englisch geschrieben sei und enorm technisch klinge, zeige, wie schwerwiegend die von ihr ausgelöste Fehlfunktion sein müsse. eResult rät daher, Fehlermeldungen besonders sorgfältig zu gestalten: Das System sollte »konsequent und an exponierter Stelle angeben, was es gerade macht. Das hilft Vertrauen aufzubauen und das steigert das Gefühl, die Technik zu beherrschen«, rät Wagner.
Tipp:
Übrigens gibt es eine ganz einfache Methode, die eigenen Seiten auf ihre Usability für Ältere zu testen: Versuchen Sie lediglich, sie einmal mit Sonnenbrille und Finger-Handschuhen zu bedienen!
Die Autorin: Nicola Straub ist seit 2001 im E-Commerce tätig. Seit 2005 betreut sie als Chefredakteurin den Infodienst des E-Commerce-Portales Shopanbieter.de und berät und unterstützt als selbstständige Projektleiterin Unternehmen bei der Realisierung und Pflege ihrer Websites. Außerdem veranstaltet Sie regelmäßig Workshops zu Marketing-Themen auf akademie.de.