Software-Ingenieuren gehört die Zukunft
Obwohl es in Deutschland derzeit fast 50.000 offene Stellen für Ingenieure gibt, sind gleichzeitig knapp 30.000 der hoch ausgebildeten Fachkräfte arbeitslos. Der Ingenieursverband VDI führt diese Lücke auf eine Verschiebung in den Aufgabengebieten zurück und empfiehlt die Weiterbildung in Richtung Softwareingenieur.

- Software-Ingenieuren gehört die Zukunft
- »Engineering ohne Software Engineering geht heute nicht mehr«
- Umschulungen und Weiterbildung dringend angeraten
Der aktuelle Ingenieurmonitor des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) zeigt eine paradoxe Situation am Arbeitsmarkt auf: Während in deutschen Unternehmen im Januar rund 48.000 Ingenieure gesucht wurden, registrierten die Arbeitsämter und Jobcenter gleichzeitig 29.000 der Fachkräfte auf Suche nach einer neuen Stelle.
Diese Lücke zwischen Angebot und Nachfrage bei Ingenieursstellen ist in den letzten Monaten sogar noch schlimmer geworden, als sie es zuvor ohnehin schon war. Noch vor einem Jahr standen rund 65.000 Angeboten etwa 23.000 arbeitslose Ingenieure gegenüber. Dabei zeigt der Ingenieursmonitor auch, dass es einige Branchen und Aufgabenfelder gibt, die besonders betroffen sind. »Das sind nach wie vor Auswirkungen der Finanzkrise«, stellt VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs fest.
Vor allem in Bereichen, in denen Software Engineering eine immer größere Rolle spielt, wächst die Ingenieurslücke besonders drastisch an. So bestätigt etwa Judith Wüllerich, Arbeitsmarktexpertin der Bundesagentur für Arbeit, dass Entwicklungsingenieure durchaus »noch immer gesucht sind«. Vor allem in innovativen und IT-intensiven Bereichen wie Maschinen- und Fahrzeugbau- sowie in der Elektrotechnik wächst der Bedarf an Ingenieuren trotz Krise weiter an. Gleichzeitig sind qualifiziert ausgebildete Spezialisten für diese Bereiche besonders rar.