Durch diese Verknappung der Fachkräfte entsteht ein regelrechtes Hauen und Stechen um die zur Verfügung stehenden Kräfte. Wie etwa das Jobportal Stepstone meldet, versucht inzwischen fast jedes Dritte Unternehmen Fachkräfte andernorts abzuwerben. Noch vor einem Jahr war nur ein Fünftel zu diesem Schritt bereit. Gerade die großen Unternehmen agieren hier inzwischen vorbehaltsloser und verschaffen sich so einen Vorteil für den Aufschwung nach der Krise: »Für den nächsten Aufschwung sind Unternehmen, vor allem der Mittelstand, schlecht gerüstet«, warnt deshalb die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (Acatech). Bedenkt man zudem, dass die Anzahl der derzeit studierenden Softwareentwickler und -Architekten noch nicht einmal ausreicht, um die Zahl der in Rente gehenden Kollegen auszugleichen, dürfte der Wettbewerb sich in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen.
Eine gute Chance hat deshalb auch, wer sich weiterbildet. Dies bestätigt auch Prof. Dr. Barbara Paech, Sprecherin des Fachbereichs Softwaretechnik der Gesellschaft für Informatik. Ihrer Erfahrung nach haben Hochschulabsolventen gerade dann sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, »wenn sie eine Weiterqualifizierung im Bereich Software Engineering absolviert haben«. Auch eine DEKRA-Studie bestätigt, dass die Chancen für Softwareentwickler am Arbeitsmarkt sogar noch besser sind als jene für SAP-Spezialisten.