Softwarelizenzen ? das dicke Ende des Eisbergs
Softwarelizenzen ? das dicke Ende des Eisbergs. Software-Lizenzmanagement ist heutzutage zu einer eigenen »Wissenschaft« geworden. Wer sie ignoriert, bekommt die Wirtschaftsprüfer auf den Hals. Einfachere Lizenzmodelle, wie sie beispielsweise manche Open-Source-Anbieter propagieren, könnten die Lage entspannen.

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- Softwarelizenzen ? das dicke Ende des Eisbergs (Fortsetzung)
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Softwarelizenzen ? das dicke Ende des Eisbergs
Das Spiel mit den Software-Lizenzen vor allem großer Hersteller ist nicht
selten hohe Politik. Und die Kosten sind für die Anwender oft nur schwer im Voraus kalkulierbar. Software-, Lizenz-, und Supportkosten, sowie ein aufwändiges Lizenzmanagement über alle Programme, Versionen, Patches und Sicherheitsverbesserungen hinweg bilden quasi einen Eisberg, bei dem bekanntlich das dicke Ende unter Wasser ist. Viele Unternehmen lassen wegen des hohen Aufwands beim Lizenzmanagement oft Fünfe gerade sein. Ein sehr gefährliches Manöver, denn die Softwarehersteller bringen ihre Kunden immer öfter mit einer Selbstauskunft in die Bredouille. Stimmen die Zahlen nicht, kennen Microsoft, IBM, Oracle, Adobe oder Novell, um nur einige zu nennen, kein Pardon. Sie schicken ihren Kunden den Wirtschaftsprüfer ins Haus. Dann kann es teuer werden. Neben dem hohen internen Rechercheaufwand und den Lizenznachzahlungen drohen auch empfindliche Strafgelder.
Software-Primus Microsoft beispielsweise hat in Deutschland für das Nachfassen der Lizenzen einen Vertrag mit KPMG abgeschlossen. Jörg Berberich, Senior Manager im Bereich Risk Advisory Services bei Ernst & Young, zweifelt am Herstellernutzen dieses strikten Kurses. Zumal jeder Softwarehersteller seinen Kunden sein eigenes, kompliziertes Lizenzschema auflade. Darüber hinaus müssen auch Nutzungsbindungen und -beschränkungen ins komplexe Einzellizenzmanagement einbezogen werden. »Sie sind meist so komplex, dass sie nur durch einen Juristen erfasst werden können«, verweist Detlef Klett , Partner bei der mit Ernst & Young assoziierten Rechtsanwaltskanzlei EY Law Luther Menold, auf einen weiteren Kostentreiber, wenn teure Softwarelizenzen ins Spiel kommen.
»Die Summe aus allen Lasten könnte über kurz oder lang dazu führen, dass viele Kunden ins freie Software-Lager abdriften«, denn diese Anbieter, so sieht es wenigstens Berberich, kämen ihren Kunden teilweise mit wesentlich einfacheren Lizenz- und Supportmodellen entgegen.